In diesem Beitrag werden verschiedene Alternativen zum Kapitalismus kritisch untersucht. Vorgeschlagen wird eine evolutionäre Aufwertung von öffentlichem Eigentum mit demokratischer Steuerung von Großunternehmen.

  • copacetic@discuss.tchncs.de
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    3 days ago

    Wenn ich euch beide richtig verstehe, setzt ihr bei dieser Annahme des Artikels an:

    Die erste Funktion eines Wirtschaftssystems ist somit, Kooperation herbeizuführen, das heißt zu erreichen, dass die Menschen willig sind, am Produktionsprozess gemäß ihren Fähigkeiten aktiv teilzunehmen und ihren Konsum in Einklang mit den gesamtwirtschaftlichen Möglichkeiten zu bringen. Die zweite Funktion bezieht sich auf die Allokation knapper Ressourcen – wie menschliche Begabung, Land, Rohstoffe – die so erfolgen sollte, dass möglichst viele Bedürfnisse befriedigt werden und nichts verschwendet wird. Eine aussichtsreiche Alternative zum Kapitalismus muss bei der Kooperationsfrage und der Allokationsfrage wenigstens so gut wie der Kapitalismus abschneiden, damit sie als ökonomisch tauglich betrachtet werden kann.

    Eure Gegenthese ist, dass Kooperation und Allokation nicht alles ist, weil Umweltschutz und Kolonialismus auch relevante Themen sind. Zu Gunsten der anderen Themen sind Abstriche bei Kooperation und Allokation akzeptabel und “ökonomisch untaugliche” Wirtschaftssysteme sollten auch bedacht werden. Flapsig formuliert: Schon ok, wenn wir nach Abschaffung des Kapitalismus alles ärmer sind weil es ja zum Ausgleich fairer zugeht auf der Welt.

    Das Problem für mich ist, dass es erfordern würde, dass sich die ganze Welt im selben Moment vom Kapitalismus anwendet. Würde Deutschland sowas im Alleingang machen, würde jeder die ökonomischen Nachteile sehen und wir würden ganz schnell zurück rudern. Deswegen schreibt er im Artikel, es “kann eine Alternative nur dann als aussichtsreich gelten, wenn sie glaubwürdig versprechen kann, mindestens in etwa den gleichen Wohlstand wie die Soziale Marktwirtschaft hervorzubringen.”

    • poVoq@slrpnk.net
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      2 days ago

      Jain, das Hauptproblem an dem Artikel ist das es die Externalitäten des bestehenden Systems komplett ausblendet. Alternative Systeme haben natürlich auch ihre Probleme, aber wenn man etwas vergleichen will und Vor- und Nachteile heraustellt, dabei aber bei einem System die gravierenden Nachteile einfach ignoriert, dann ist das kein gerechter Vergleich.

      Ausserdem ist der jetzige Wohlstand massiv durch die Klimakatastrophe usw. bedroht, welche eine direkte Folge des Systems ist. Das heißt man vergleicht ein auf Raubbau aufgebautes System das kurz vor dem möglichen Kollaps steht, was natürlich komplett zu den falschen Schlüssen führt.