Frage siehe Titel. Ich weiß dass es einen Unterschied gibt zwischen 0815 Olivenöl und wirklich gutem Olivenöl. Nur wo kriegt man das und woran erkennt man es? Am Preis mal nicht. Wenn ich schon im Laden ein scheiß teures Ding für 60€ / Liter mitgenommen habe schmeckte das nicht weniger ranzig als die rewe gut und günstig Eigenmarke.
Es heißt immer man solle auf sowas wie kaltgepresst und “extra virgin” achten. Aber warum zum Fick? Da steht doch überall auf den Flaschen drauf, dass das so ultra jungfräulich ist als wäre es bei der unbefleckten Maria direkt aus dem Uterus gezapft worden.
Herkunft erschließt sich mir auch nicht wirklich ein Unterschied. Und bei der Sorte würde ich’s ja verstehen, aber ich habe noch nicht gesehen, dass auf der Olivenölflasche jetzt sowas wie Boskoop oder Golden Delicious drauf steht. Mal davon abgesehen, dass ich auch nicht wüsste, woher ich jetzt wissen soll, wie das im einzelnen schmeckt.
Also an die guten Olivenöl Fetischisten: Woher wisst ihr was ihr kaufen wollt?
Weiß nicht wie aussagekräftig aber Stiftung Warentest hat mal die gängigen Supermarktöle und auch teurere Produkte getestet. Ich hab die Ergebnisse nicht mehr im Kopp aber der Artikel lässt sich bestimmt irgendwo im Netz finden.
Was ich für mich damals mitgenommen habe war dass auch die teueren, Bio, Chakra-energiereichen Öle mit Schadstoffen belastet sein können, und das manche günstige Olivenöle besser abgeschnitten haben.
Habs mir letztens noch abfotografiert.
Unser Lieblings-Feinkosthändler auf dem Stadtmarkt schwört auf Olivenöl aus Kreta der Marke ABEA. Er macht damit seinen ganzen Vorspeisen.
Ich habe jetzt keine Ahnung, was wir bei ihm vor Ort dafür bezahlen. Im Netz steht es für ca. 24€ / Liter
ultra jungfräulich ist als wäre es bei der unbefleckten Maria direkt aus dem Uterus gezapft worden
*BONK*!
Bitte keine Ölflaschen im Supermarkt zerhauen
Naja, wohl eher im Bus.
Meine letzte Information ist, dass griechisches, besonders kretisches Öl gut ist. Was an den Böden liegt und an alten Hainen und so. Antioxidantien, weiß der Teufel. (Wär aber möglich, dass ein Teil davon Marketing ist.)
Hingegen kommt spanisches Öl oft von kommerziell durchoptimierten Operationen, wo die Bäume nur wenige Jahrzehnte stehen und dann gerodet werden.
Du solltest auf Glas-/Plastikflaschen statt Dosen achten (weil das Metall den Geschmack beeinflusst), wie auch auf das Label “extra nativ” (erste Kaltpressung), “bio” ist natürlich sowieso sinnvoll (Pestizide).
Auch in der EU gibt es Panschereien, wo zum Beispiel billiges Öl mit kleinen Mengen Olivenöl gemischt wird. Wenn du einigermaßen davor gefeit sein möchtest, musst du darauf achten, dass der Anbaubetrieb auf der Verpackung steht.
Metalldosen sind glaube ich unproblematisch, und viel nachhaltiger als Glas und besser zu recyclen als Plastik. Weißblech hat eine sehr hohe Recyclingquote.
Ich kauf momentan immer dieses, Demeterqualität und “fruchtig” (also viele Polyphenole, sau gesund). Aus diversen Bioläden
Bei Ökotest hat tatsächlich nur das von Rapunzel aus Kreta gut abgeschnitten. Alle anderen (getesteten) waren schlechter. Aber das ist halt 1,5 mal so teuer oder so…
Gibt aber auch eine Alternative von Bioland, ohne Kackehörnchen
Hier sind übrigens 2 Studien, zum nicht-bio-konformen Extrahieren von Polyphenolen aus Oliven-Trester (dem Rest der beim Pressen sonst weggeworfen wird)
Da kommt einem “bio” dann leider in die Quere. Ich hätte sau bock auf noch schärferes Olivenöl, ich trink das Zeug wie Wasser und bin entsprechend dran gewöhnt.
Zwei Artikel zu Rapunzel von der taz:
Rechter Esoteriker bei Naturkostfirma - Chemtrails bei Rapunzel. Gerade ist der Biopionier Rapunzel durch Äußerungen seines Gründers in die Kritik geraten. Nun kommt heraus, dass ein Klimawandelleugner dort auftrat.
Chef der Biomarke Rapunzel zu Corona - Der Märchenerzähler Der Chef des Bioherstellers Rapunzel, Joseph Wilhelm, verbreitet Mythen über das Coronavirus. Sie sind menschenverachtend und populistisch.
Gute Punkte. Ich werde es mit dem Bioplanet Öl A/B testen.
Das kretische Rapunzel-Öl war halt Ökotest-Sieger. Deswegen hab ich mich für Rapunzel entschieden.
Das BioPlanet Öl war aber genauso gut meiner Erinnerung nach.
Sollte auch keine Kritik sein, sondern nur so als Info. Ich persönlich wusste das nämlich lange nicht.
Ärgerlich wenn die Produkte dann auch noch gute Qualität haben.
Absolut. Ist halt wie mit Parteien. Man pickt sich Kriterien raus und wählt danach
Demeterqualität
Seit wann ist Esospinnerei ein Qualitätsmerkmal?
Vor allem: wird das Scheisse-Horn unter dem Baum eingegraben, bevor der gepflanzt wird, oder wie geht das?
Nö die haben einfach auch sonst gute Qualität.
Kommentar angepasst
Ich hatte gelesen (Bas Kast) und in einem Video (Adam Ragusea) gesehen, dass gerade die „fruchtigen“ weniger Polyphenole als die „robusten“ Öle enthalten. Rapunzel schreibt z.B. auch auf ihrer Webseite: „bitter und kratzig sind Qualitätsmerkmale von polyphenolreichem Olivenöl“
Meines Wissens nach ist “fruchtig” das Wort, dass dieses Scharfe, kratzige, aromatische beschreibt. Polyphenole halt.
Ironischerweise sind das ja sekundäre Pflanzenstoffe, also wahrscheinlich sehr viel mehr in den Zellwänden und Außenhaut enthalten. Aber die darf man in der Bio-Verarbeitung ja nicht “chemisch” (also mit Ethanol etc) extrahieren. Dabei könnte das ein Wunderöl sein, und Ressourcen effizienter nutzen.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8834469/
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352186417303838
Perfekt, ich hatte es wie gesagt anders gelernt, aber dann wir sind uns ja einig: wenn‘s kratzt, ist es gut :)
Edit: Nachdem ich jetzt ein bisschen bei verschiedenen Herstellern gelesen habe, scheinen durchaus einige den Begriff „fruchtig“ für „viele Polyphenole“ zu verwenden, bei ein paar wenigen Herstellern ist mit „fruchtig“ aber auch eher was milderes gemeint. Statistisch gesehen kann man also mit „fruchtig“ nicht viel falsch machen
Bin mit dem Öl von Rapunzel geschmacklich auch ganz zufrieden.
Ich kaufe sowas seit Jahren bei einem “Nah-Ost Gemüseladen”… in Städten jenseits der 50k Einwohner gibts sowas eigentlich immer irgendwo: Riesen Gemüseauswahl, halal Fleisch, 23 unterschiedliche Dattelsorten und Nussmischungen zum totwerfen. Bei meinem Aliman Markt (der heißt tatsächlich so) kostet ein 5 Liter Kanister extra jungfräuliches kaltgepresstes Olivenöl aus der Türkei 45€. Und das Zeug schmeckt dazu auch noch hervorragend.
Dieses. Ich wusste nicht, dass Olivenöl beim Kochen einen angenehmen Geruch verbreitet und seinen Geschmack behält, bis ich es beim syrischen “Minimarkt” gekauft habe. Label auf arabisch, mit den europäischen Angaben auf einem nachträglich aufgeklebtem Label.
Man muss allerdings schon gucken. Nicht alle Produkte sind automatisch gut und günstig, aber viele sind es.
Vergiss nicht die Preise für Gewürze. Sensationell.
Monini Classico oder GranFruttato
Monini bekomme ich immer im (Niederlande) Supermarkt. Es gibt bessere, aber sofort viel teurere.
Auch das Sesam- und Traubenkernöl bekomme ich von Monini. Bei Tests in den Niederlanden schneidet die Monini GranFruttato als Siegerin ab. 7,3 von 10 Punkten. Wahrhaft Italienisch, ohne Europäisches Öl zu mischen. Aber es scheint, dass Lidl und Aldi auch gutes Olivenöl verkaufen, aber meist nur vorübergehend.
Ein Marokkanischer Freund bringt immer aus der eigenen Familie mit und das ist unvergleichbar mit supermarkt.
Bei mir um die Ecke ist Gebrauchtreifenhandel. Der hat den Verkauf von Olivenöl aus Griechenland als 2. Standbein. Hervorragende Qualität
Hab die letzten zwei Jahre bei solioli mitbestellt. Aber Obacht: es wird vorher bestellt und muss dann abgeholt werden, was wohl hauptsächlich in Berlin passiert, gibt aber wohl noch andere Abholstationen.
Das Problem beginnt damit, dass “gute” Olivenöle oft einfach gar keinen Geschmack haben. Ich mag aber Olivenöl mit Geschmack.
Wenn ich mir jetzt mal Geschmackseigenschaften ausdenken soll, sage ich mal adstringierend/bitter, scharf, sauer und… irgendwie grün? Vielleicht passt fruchtig. Es soll als sich rohes Öl gut mit Salz, Säure und Kräutern ergänzen. Ich hoffe, das macht irgendwie Sinn, Geschmack ist ja immer schwer zu beschreiben.
Ein Olivenöl soll m.M. nach alle diese Eigenschaften haben, aber keine davon sehr prägnant. Um das zu erreichen, darf es auch gepanscht sein, also aus unterschiedlichen Ölen gemischt.
Es ist wichtig, dass das Olivenöl frisch ist, es verliert nach einem halben Jahr deutlich an Geschmack. Olivenöl wird im Herbst gepresst, falls das nicht klar sein sollte ;)
Ich habe lange Zeit das Belladonna vom Lidl benutzt, bis sie es verbockt haben.
Das Bertolli war immer das, was ich zum Kochen verwendet habe. Aktuell ist es auch roh akzeptabel, es ist aber sehr teuer geworden.
Mein aktuelles Öl zur rohen Verwendung ist deswegen das Rapunzel, es ist etwa genauso teuer. Ich bin ganz zufrieden damit.
Ich dachte bei “gutem” Olivenöl geht es eh erstmal darum, ob es schonend hergestellt wurde und somit möglichst viele der gesunden Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Habe auch noch nie eins entdeckt, wo ich mir gedacht habe, das spielt geschmacklich jetzt auf einem anderen Level. Ist vielleicht ein bisschen wie mit Wein. Oder vielleicht schmeckt Olivenöl auch generell einfach nicht besonders gut.
Geht nur über ausprobieren. Es gibt Öle, die sehr gut sein sollen, aber so eine “Schärfe” haben. Das schmeckt mir persönlich gar nicht.
Ich nehme mittlerweile immer dieses Öl bei meiner Kaffeebestellung mit und bin damit sehr happy. Preis-Leistung passt hier super.