Kann ich für mich bestätigen. Bei mir war es so, dass viele Symptome durch traumatische Erlebnisse in meiner Kindheit und Jugend überdeckt wurden (und meine Eltern trotz Unwissenheit eine ziemlich gründliche ABA Therapie mit mir durchgeführt haben). Nachdem ich deswegen jahrelang Therapie gemacht habe und einige Dinge trotz allem nicht besser wurden hat eine neue (und junge) Therapeutin angeregt, dass vielleicht mal auf ADHS untersucht werden sollte.
Nachdem das durch war, hat so etwa drei Monate gedauert, wurde ich dann auf Medikinet eingestellt und dann kamen die Autismus Symptome durch. Die Neurologin, die mich wegen des ADHS behandelt, hat dann auch noch einige Tests durchgeführt, Ergebnisse waren ziemlich eindeutig, sie darf aber keine offizielle Diagnose stellen. Ich bin also nur inoffiziell autistisch.
Ja, das wäre auch meine nächste Frage gewesen. Ich habe das Gefühl es ist beinahe unmöglich sich offiziell auf Autismus testen zu lassen, beziehungsweise wird es sogar noch immer schwieriger. ADHS ist schon schwer und das ist ein Witz dagegen.
In Erlangen beispielsweise haben die mittlerweile eine Warteliste, die bis 2028 geht. Und wenn ich das richtig verstanden habe, wollen die danach auch überhaupt gar keine ASS Diagnostik mehr anbieten. Es wird also auf jeden Fall nicht langweiliger.
In Hamburg gibt es aktuell soweit ich weiß gar keine Warteliste mehr, da kann man in ein paar Jahren noch mal nachfragen.
Ich sehe für mich persönlich auch einfach keinen Sinn darin eine offizielle Diagnose zu erreichen. Therapieangebote sind Mangelware und ohnehin nur darauf ausgelegt, dass man möglichst normal wirkt. Da haben mir Bücher wie beispielsweise “The neurodivergent friendly workbook of DBT skills” doch sehr viel mehr weitergeholfen. Wenn man also nicht unbedingt aus beruflichen/finanziellen Gründen eine offizielle Diagnose benötigt, dann ist es oft besser sich selbst zu helfen.
du musst dir mit oder ohne diagnose selber helfen. es ist meine meinung daß jemand, dem es egal ist, ob er diagnostiziert ist oder nicht, ohnehin kein adhs hat. verstehen aber nur leute die adhs haben.
In diesem Kommentarstrang ging es um Autismus, nicht um ADHS. Der Unterschied betreffend eine offizielle Diagnose ist, dass es für ADHS wirksame Medikation gibt während bei Autisten lediglich einzelne Symptome medikamentös behandelt werden können.
da ich auch autismus habe, bin ich der meinung, das dies bei autismus noch viel mehr gilt - wobei, halt stop, mein vater ist hardcore autist, und dem ist das egal, und der einzige der sagt daß er autistisch ist, bin ich und meine schwester. okay ja, so einfach wie ich vorher schrieb ist es bestimmt nicht. du hast recht.
das ist sehr schwierig zu erklären, da es eine sehr lange identitätsentwicklung war. ritalin und elvanse haben da sehr geholfen. einfach gesagt, habe ich realisiert daß ich kein loser bin, sondern daß ich defizite habe, die andere menschen nicht haben. zb also ich 24 war, fühlte ich mich anderen männern ggü minderwertig, und war ständig eifersüchtig. ich wußte, daß ich innendrin ein kind bin, daß versucht, einen erwachsenen zu spielen. irgendwas war mit mir defekt, also war ich kein richtiger mann. wenn man das hat, versucht man das zu kompensieren, zb mit narzisstischen tendenzen. ich sah leute mit erfolg um mich herum, und versuchte sie zu imitieren, ohne wirklich zu verstehen, warum die sich so oder so verhielten. weil, auch als autist will man zb ne freundin haben oder geld verdienen, aber wie soll man das machen wenn man die ganze zeit aneckt? fake it till you make it funktioniert nicht für mich. ständig begneten mir leute, und mir wurde schmmerzlich bewußt, daß die erwachsenen waren, und ich nicht. weil, warum sonst gelang mir nichts? bis vor 2 jahren hatte ich albträume von der schule, die irgendwelche peinlichkeiten zum thema hatten, zb hatte ich nicht gemerkt, daß ich zwar ein tshirt anhatte, aber untenrum nackt war, und jetzt war ich ertappt, und ich mußte die situation naviegieren. also, ich fühlte micht 35 jahre lang minderwertig.
jetzt mit ritalin kann ich sehr viekl besser über gefühle nachdenken, mir wurde klar, daß ich viele denke, die um mich herum vorgehen, gar nicht bemerke, mir wurde klar, daß ich zwar “freiwillig” repetive dinge mache und selbst gespräche und so, aber dafür daß es freiwillig ist, mache ich das wirklich sehr oft, und schon seit kindheitstagen. ich dachte früher ernsthaft, alle seien so wie ich, nur da0ß ich dumm und faul sei,. und ich hab mich immer voll gewundert, wie die das alles schaffen. dazu muß ich sagen, ich bin der chaotischste mensch den ich kenne.
mir ist klar geworden, daß ich ein vollwertiger mann bin, der autistisch ist. es reicht nicht, daß man es gesagt bekommt, irgendwo liest oder so. diese identität muß aus ihnen heraus wachsen. ich glaube, daß ich mir einen stabilen innern kern bauen konnte. ich fühle mich gar nicht mehr bedroht von männern die alles besser können, ich bin nicht mehr abhängig davon, daß andere eine hohe meinung von mir haben, ich muss anderen nichts mehr vorspielen.
das alles kam mit diagnose, und dann mit medikation elvanse. auf elvanse habe ich dinge über mich erkannt wie nie zuvor. ich wußte nicht, daß andere leute ihre gefühle kontrollieren können. ich wußte nicht, daß sihc gefühle übertragen können. ich wußte nicht, daß smalltalk einfach nur den sinn hat, abzuchecken ob man emotional auf der gleichen wellenlinie sendet. und vieles mehr.
ich habe angefangen, laut mit mir selber zu reden, also, um etwas in meinem kopf auzudiskutieren. wenn ich probleme habe, stelle ich mir immer leute vor, vor denen ich respekt habe, und dann rede ich mit denen. manchmal halt dann eben auch laut, und auch gestikulierend, besonders wenn ich ein emotionales problem habe. ich dachte, daß ritalin sei viel zu stark. bis mir einfiel, daß ich das als kind auch immer gemacht habe, also 30 jahre vor ritalineinnahme.
Kann ich für mich bestätigen. Bei mir war es so, dass viele Symptome durch traumatische Erlebnisse in meiner Kindheit und Jugend überdeckt wurden (und meine Eltern trotz Unwissenheit eine ziemlich gründliche ABA Therapie mit mir durchgeführt haben). Nachdem ich deswegen jahrelang Therapie gemacht habe und einige Dinge trotz allem nicht besser wurden hat eine neue (und junge) Therapeutin angeregt, dass vielleicht mal auf ADHS untersucht werden sollte.
Nachdem das durch war, hat so etwa drei Monate gedauert, wurde ich dann auf Medikinet eingestellt und dann kamen die Autismus Symptome durch. Die Neurologin, die mich wegen des ADHS behandelt, hat dann auch noch einige Tests durchgeführt, Ergebnisse waren ziemlich eindeutig, sie darf aber keine offizielle Diagnose stellen. Ich bin also nur inoffiziell autistisch.
Ja, das wäre auch meine nächste Frage gewesen. Ich habe das Gefühl es ist beinahe unmöglich sich offiziell auf Autismus testen zu lassen, beziehungsweise wird es sogar noch immer schwieriger. ADHS ist schon schwer und das ist ein Witz dagegen.
In Erlangen beispielsweise haben die mittlerweile eine Warteliste, die bis 2028 geht. Und wenn ich das richtig verstanden habe, wollen die danach auch überhaupt gar keine ASS Diagnostik mehr anbieten. Es wird also auf jeden Fall nicht langweiliger.
In Hamburg gibt es aktuell soweit ich weiß gar keine Warteliste mehr, da kann man in ein paar Jahren noch mal nachfragen.
Ich sehe für mich persönlich auch einfach keinen Sinn darin eine offizielle Diagnose zu erreichen. Therapieangebote sind Mangelware und ohnehin nur darauf ausgelegt, dass man möglichst normal wirkt. Da haben mir Bücher wie beispielsweise “The neurodivergent friendly workbook of DBT skills” doch sehr viel mehr weitergeholfen. Wenn man also nicht unbedingt aus beruflichen/finanziellen Gründen eine offizielle Diagnose benötigt, dann ist es oft besser sich selbst zu helfen.
du musst dir mit oder ohne diagnose selber helfen. es ist meine meinung daß jemand, dem es egal ist, ob er diagnostiziert ist oder nicht, ohnehin kein adhs hat. verstehen aber nur leute die adhs haben.
In diesem Kommentarstrang ging es um Autismus, nicht um ADHS. Der Unterschied betreffend eine offizielle Diagnose ist, dass es für ADHS wirksame Medikation gibt während bei Autisten lediglich einzelne Symptome medikamentös behandelt werden können.
da ich auch autismus habe, bin ich der meinung, das dies bei autismus noch viel mehr gilt - wobei, halt stop, mein vater ist hardcore autist, und dem ist das egal, und der einzige der sagt daß er autistisch ist, bin ich und meine schwester. okay ja, so einfach wie ich vorher schrieb ist es bestimmt nicht. du hast recht.
Welchen Unterschied macht es denn für dich eine offizielle Diagnose zu haben?
das ist sehr schwierig zu erklären, da es eine sehr lange identitätsentwicklung war. ritalin und elvanse haben da sehr geholfen. einfach gesagt, habe ich realisiert daß ich kein loser bin, sondern daß ich defizite habe, die andere menschen nicht haben. zb also ich 24 war, fühlte ich mich anderen männern ggü minderwertig, und war ständig eifersüchtig. ich wußte, daß ich innendrin ein kind bin, daß versucht, einen erwachsenen zu spielen. irgendwas war mit mir defekt, also war ich kein richtiger mann. wenn man das hat, versucht man das zu kompensieren, zb mit narzisstischen tendenzen. ich sah leute mit erfolg um mich herum, und versuchte sie zu imitieren, ohne wirklich zu verstehen, warum die sich so oder so verhielten. weil, auch als autist will man zb ne freundin haben oder geld verdienen, aber wie soll man das machen wenn man die ganze zeit aneckt? fake it till you make it funktioniert nicht für mich. ständig begneten mir leute, und mir wurde schmmerzlich bewußt, daß die erwachsenen waren, und ich nicht. weil, warum sonst gelang mir nichts? bis vor 2 jahren hatte ich albträume von der schule, die irgendwelche peinlichkeiten zum thema hatten, zb hatte ich nicht gemerkt, daß ich zwar ein tshirt anhatte, aber untenrum nackt war, und jetzt war ich ertappt, und ich mußte die situation naviegieren. also, ich fühlte micht 35 jahre lang minderwertig.
jetzt mit ritalin kann ich sehr viekl besser über gefühle nachdenken, mir wurde klar, daß ich viele denke, die um mich herum vorgehen, gar nicht bemerke, mir wurde klar, daß ich zwar “freiwillig” repetive dinge mache und selbst gespräche und so, aber dafür daß es freiwillig ist, mache ich das wirklich sehr oft, und schon seit kindheitstagen. ich dachte früher ernsthaft, alle seien so wie ich, nur da0ß ich dumm und faul sei,. und ich hab mich immer voll gewundert, wie die das alles schaffen. dazu muß ich sagen, ich bin der chaotischste mensch den ich kenne.
mir ist klar geworden, daß ich ein vollwertiger mann bin, der autistisch ist. es reicht nicht, daß man es gesagt bekommt, irgendwo liest oder so. diese identität muß aus ihnen heraus wachsen. ich glaube, daß ich mir einen stabilen innern kern bauen konnte. ich fühle mich gar nicht mehr bedroht von männern die alles besser können, ich bin nicht mehr abhängig davon, daß andere eine hohe meinung von mir haben, ich muss anderen nichts mehr vorspielen.
das alles kam mit diagnose, und dann mit medikation elvanse. auf elvanse habe ich dinge über mich erkannt wie nie zuvor. ich wußte nicht, daß andere leute ihre gefühle kontrollieren können. ich wußte nicht, daß sihc gefühle übertragen können. ich wußte nicht, daß smalltalk einfach nur den sinn hat, abzuchecken ob man emotional auf der gleichen wellenlinie sendet. und vieles mehr.
ich habe angefangen, laut mit mir selber zu reden, also, um etwas in meinem kopf auzudiskutieren. wenn ich probleme habe, stelle ich mir immer leute vor, vor denen ich respekt habe, und dann rede ich mit denen. manchmal halt dann eben auch laut, und auch gestikulierend, besonders wenn ich ein emotionales problem habe. ich dachte, daß ritalin sei viel zu stark. bis mir einfiel, daß ich das als kind auch immer gemacht habe, also 30 jahre vor ritalineinnahme.