

Cool, dass du den Artikel geteilt hast. Finde ich ist ein guter Artikel für Unterhaltung.
Ich bin sehr zwiespältig zu dem Artikel. Ich mag die Idee, dass Polarisierung zu weit geht und dass echte Neutralität etwas Wichtiges ist. Das es nicht darum geht in allen journalistischen Formaten einfach nur noch die vollkommenen Extreme einzuladen. (das ist aber natürlich toller content - wuhuuu content!) Dass man feinfühlig sein sollte und auch Polarisierung frühzeitig erkennen sollte und auch einige social media die auf reine Polarisierung abzielt eher meiden sollte.
Es hat für mich aber auch ein ganz klares „centrist mindset“ Geschmäckle. Es wird schon darauf eingegangen als Beispiel, dass man gerne allen Wohnungen geben will, aber es gibt ja nicht genug für alle. Und dass man dann eher empathisch zuhören sollte ohne unbedingt zu fragen, was man tun kann. Verstehe ich, würde ich auch gerne so sehen, ich habe dennoch das Gefühl, dass es einfach gesellschaftliche Themen gibt, wo man schon mehr machen muss als nur: „oh nein ich wünschte es wäre anders für uns alle :)“. Also viele Themen, die auch hier für Demokratie gerühmt werden, wurden halt erkämpft. Frauenwahlrechte als eines der klassischen Beispiele. Natürlich entwickelt sich da auch eine „stille Mehrheit“, die dann eher dafür ist, aber so eine Bewegung und ihre Erfolge leben natürlich davon dass es wirklich Pusher gibt. Dass wir einen Diskurs haben wo auch Positionen herausgearbeitet werden. Auch das gebrachte Beispiel mit der Ukraine und den vorhanden Spannungen, natürlich wichtig, dass man ein Land nicht einfach spaltet in zwei Lager. Toll wenn man nicht ein Schwarz-Weiß erzwingt, aber ich finde die Idee, dass mehr Neutralität dann alles lösen wird auch etwas reduktiv. Es erinnert mich sehr an Psychotherapie Ansätze wo die Prämisse immer ist, dass Patienty ein Problem hat und dieses losgelöst von Umfeld oder Kontext lösen sollte/könnte.
Vielleicht bin ich da einfach zu links für (?), aber das finde ich einfach nicht richtig. Gegen zu wenig Wohnungen kann man was machen als Gesellschaft. Gegen Klimawandel kann man was machen als Gesellschaft. Während der Pandemie hätte man mehr machen können, um uns alle vor den Konsequenzen der Maßnahmen mehr zu schützen. Privat/persönlich ist das aber jenseits meines Aktionsspielraumes auch wenn ich damit persönlich mit den Konsequenzen umgehen muss.
Wie gesagt zwiegespalten. Ich find den schwarz-weiß Diskurs schlecht. Das overton Fenster verschiebt sich dadurch auch einfach nur weiter, ich sehe hier schon einen Weg um das vielleicht besser anzugehen.
Danke Quittenbrot,
ich hab offensichtlich einiges der Nuance nicht in dem Artikel mitgenommen. Danke fürs Aufzeigen