Ist es so schwer zu verstehen, dass manchen (ich würde sogar wetten den meisten) Menschen das eigene Wohlergehen und der eigene Wohlstand wichtiger ist als das Anderer? Natürlich ist nicht jeder ein psyochopatischer Egoist; viel mehr ist die “Wichtigkeit” proportional zur emotionalen, kulturellen, sozialen und auch physikalischen Nähe zu jenen Anderen.
Dann ergibt es auch Sinn, warum Leute die naive und potentiell selbstzerstörerische Außen- und Sicherheitspolitik der Linken kritischer sehen als den Fakt, dass die Grünen (salop gesagt) bloß irgendwo im Nahen Osten einen Genozid unterstützen. Meiner Meinung nach sind Vielen europäische Leben tatsächlich wichtiger als Kinder in Gaza; so hart es auch klingt.
Mal ganz davon abgesehen kann das auch strategische Gründe haben: Wenn wir unsere eigene Wehrfähigkeit untergraben, können wir bald niemandem mehr helfen. Klar ist fragwürdig, inwiefern uns da Waffen in Israel helfen, aber Israel ist nunmal faktisch unser einziger Verbündeter da unten, das kann durchaus etwas wert sein.
Und bitte, versteh mich nicht falsch: Ich befürworte den Genozid Israels an den Palästinensern nicht, aber (geo-)politische Fragen sind wesentlich komplexer als “Europäische Leben vs. Kinder in Gaza”. Ob sich besagte Linke/Grünenwähler genauso viel Gedanken über das Thema wie ich hier machen, sei mal dahingestellt …
Heißt das, du glaubst nicht, das Viele diese Einstellung haben, oder ist das eine Wertung der Einstellung selbst?