In Staßfurt soll der größte Batteriespeicher Europas entstehen, mit mehr Kapazität als der bisherige Rekordhalter von Tesla. Theoretisch könnten damit 31.250 Haushalte für 24 Stunden mit Strom versorgt werden.
Eigentlich ist es halt wirklich absurd, für solche großen Energiespeicher lithiumbasierte Akkus zu nutzen.
Entwickelt wurden diese Akkus mit dem Ziel der maximalen Energiedichte, sprich: wie viel Energie kann ich in einer möglichst kleinen bzw. leichten Batterie speichern. Die Kosten spielten dabei eine untergeordnete Rolle. Für elektronische Geräte wie Handys, Laptops oder Kameras ist das auch genau richtig. Denn da will ich wirklich so viel Akkulaufzeit wie nur möglich in einem kompakten Format haben. Und weil die Akkus vergleichsweise klein sind, spielt auch der hohe Preis kaum eine Rolle.
Bei Fahrzeugen geht es aber schon in eine andere Richtung. Eine hohe Energiedichte ist immer noch wichtig, aber die Batterie ist hier so groß, dass die Kosten enorm sind und einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten haben. Deswegen werden trotz großer Nachteile (geringere Reichweite bzw. höheres Gewicht) schon Akkutechnologien eingesetzt, die eine niedrigere Energiedichte haben aber dafür günstiger sind. Zum Beispiel die immer noch lithiumbasierten LFP-Akkus oder zukünftig Natrium-Ionen-Akkus.
Bei stationären Energiespeichern gibt es aber völlig andere Prioritäten. Die Energiedichte ist hier beinahe egal, weil die Energiespeicher ja nur einmal bewegt werden müssen und dann an Ort und Stelle bleiben. Dafür ist der Preis entscheidend, weil wir gigantische Speicher für unser Stromnetz brauchen.
Lithiumbasierte Batterien werden vor allem deswegen dafür genutzt, weil da schon eine Massenproduktion existiert. Durch die großen Produktionsmengen und jahrzehntelange Optimierung ist der Preis dieser Batterien dann trotz teurer Rohstoffe und aufwändiger Herstellungsverfahren inzwischen relativ niedrig. Jede neue Technologie wird erst mal teurer sein, auch wenn sie günstigere Rohstoffe nutzt. Und dann lohnt es sich finanziell natürlich nicht, diese neuartigen Batterien zu nutzen. Und wenn sie keiner kauft, gibt es auch keine Massenproduktion und keine Kostenoptimierung. Da dreht es sich also im Kreis, letztendlich müssen wir da irgendwie ausbrechen, z.B. durch eine staatliche Förderung von Batterietechnologien, die das Potential haben deutlich günstiger als Lithiumakkus zu sein.
Sehr interessanter Kommentar. Im Artikel steht zwar nichts über die verwendete Technologie, aber vermutlich ist das ja der Standard.
Genau für technologieoffene Alternativen wären staatliche Subventionen zur Lenkung des Ausbaus prädestiniert, stimme ich zu. Technologieoffenheit ist aber leider nur ein Auto-Thema bei der FDP…
Prinzipiell ist auch eine gute Idee alte runtergerockte Batterien aus E-Fahrzeugen für solche speicherkraftwerke zu verwenden bis sie wirklich recycled werden müssen.
Jede neue Technologie wird erst mal teurer sein, auch wenn sie günstigere Rohstoffe nutzt. Und dann lohnt es sich finanziell natürlich nicht, diese neuartigen Batterien zu nutzen. Und wenn sie keiner kauft, gibt es auch keine Massenproduktion und keine Kostenoptimierung. Da dreht es sich also im Kreis, letztendlich müssen wir da irgendwie ausbrechen, z.B. durch eine staatliche Förderung von Batterietechnologien, die das Potential haben deutlich günstiger als Lithiumakkus zu sein.
Da ist halt im Moment wenig in Sicht. Eine nicht-akademische Förderung macht auch erst Sinn, wenn die Technologie aus der Grundlagenforschung rausgewachsen ist.
Mittelfristig werden Natrium-Akkus den Markt erobern, aber die sind auch nur eine Weiterentwicklung. Und aktuell sind die größten Probleme Ressourcen und Produktionskapazitäten, da muss man halt manchmal nehmen was da ist.
Da ist eine Förderung von Produktionsstandorten auch eine gute Idee, machen andere Länder ja auch. Problem ist, dass wir kostentechnisch halt auch mit Förderung kaum mit Billiglohnländern wie China mithalten können.
Das gleiche Problem mit der Kostenspirale hatte man auch bei den PV-Zellen. Die waren immer schon clean, haben aber anfangs zu teuer gekostet. Man musste erst in die Massenproduktion gehen, damit sie billig werden. Irgendwie hat man es da geschafft, diesen Sprung zu machen.
Irgendwie hat man es da geschafft, diesen Sprung zu machen.
Das war eine massive staatliche Förderung. Als in Deutschland das EEG kam, waren PV-Anlagen noch sehr teuer und eigentlich unrentabel. Durch die hohe Einspeisevergütung hat es sich für viele aber doch gelohnt, sodass es hierzulande eine relativ große Nachfrage gab. Da hat Deutschland wirklich mal einen großen Anteil an der weltweiten Entwicklung der Solarpreise gehabt.
Eigentlich ist es halt wirklich absurd, für solche großen Energiespeicher lithiumbasierte Akkus zu nutzen.
Entwickelt wurden diese Akkus mit dem Ziel der maximalen Energiedichte, sprich: wie viel Energie kann ich in einer möglichst kleinen bzw. leichten Batterie speichern. Die Kosten spielten dabei eine untergeordnete Rolle. Für elektronische Geräte wie Handys, Laptops oder Kameras ist das auch genau richtig. Denn da will ich wirklich so viel Akkulaufzeit wie nur möglich in einem kompakten Format haben. Und weil die Akkus vergleichsweise klein sind, spielt auch der hohe Preis kaum eine Rolle.
Bei Fahrzeugen geht es aber schon in eine andere Richtung. Eine hohe Energiedichte ist immer noch wichtig, aber die Batterie ist hier so groß, dass die Kosten enorm sind und einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten haben. Deswegen werden trotz großer Nachteile (geringere Reichweite bzw. höheres Gewicht) schon Akkutechnologien eingesetzt, die eine niedrigere Energiedichte haben aber dafür günstiger sind. Zum Beispiel die immer noch lithiumbasierten LFP-Akkus oder zukünftig Natrium-Ionen-Akkus.
Bei stationären Energiespeichern gibt es aber völlig andere Prioritäten. Die Energiedichte ist hier beinahe egal, weil die Energiespeicher ja nur einmal bewegt werden müssen und dann an Ort und Stelle bleiben. Dafür ist der Preis entscheidend, weil wir gigantische Speicher für unser Stromnetz brauchen.
Lithiumbasierte Batterien werden vor allem deswegen dafür genutzt, weil da schon eine Massenproduktion existiert. Durch die großen Produktionsmengen und jahrzehntelange Optimierung ist der Preis dieser Batterien dann trotz teurer Rohstoffe und aufwändiger Herstellungsverfahren inzwischen relativ niedrig. Jede neue Technologie wird erst mal teurer sein, auch wenn sie günstigere Rohstoffe nutzt. Und dann lohnt es sich finanziell natürlich nicht, diese neuartigen Batterien zu nutzen. Und wenn sie keiner kauft, gibt es auch keine Massenproduktion und keine Kostenoptimierung. Da dreht es sich also im Kreis, letztendlich müssen wir da irgendwie ausbrechen, z.B. durch eine staatliche Förderung von Batterietechnologien, die das Potential haben deutlich günstiger als Lithiumakkus zu sein.
Sehr interessanter Kommentar. Im Artikel steht zwar nichts über die verwendete Technologie, aber vermutlich ist das ja der Standard.
Genau für technologieoffene Alternativen wären staatliche Subventionen zur Lenkung des Ausbaus prädestiniert, stimme ich zu. Technologieoffenheit ist aber leider nur ein Auto-Thema bei der FDP…
Wenn man bestimmte sinnvolle Technologien subventioniert, ist es ja nicht mehr technologieoffen.
Prinzipiell ist auch eine gute Idee alte runtergerockte Batterien aus E-Fahrzeugen für solche speicherkraftwerke zu verwenden bis sie wirklich recycled werden müssen.
Das wird gemacht, aber eher zu PR Zwecken. Es gibt halt einfach noch nicht genug alte Akkus, dass kommt erst noch.
Da ist halt im Moment wenig in Sicht. Eine nicht-akademische Förderung macht auch erst Sinn, wenn die Technologie aus der Grundlagenforschung rausgewachsen ist.
Mittelfristig werden Natrium-Akkus den Markt erobern, aber die sind auch nur eine Weiterentwicklung. Und aktuell sind die größten Probleme Ressourcen und Produktionskapazitäten, da muss man halt manchmal nehmen was da ist.
Da ist eine Förderung von Produktionsstandorten auch eine gute Idee, machen andere Länder ja auch. Problem ist, dass wir kostentechnisch halt auch mit Förderung kaum mit Billiglohnländern wie China mithalten können.
Sehr wahrer Kommentar. Hinzuzufügen ist noch:
Das gleiche Problem mit der Kostenspirale hatte man auch bei den PV-Zellen. Die waren immer schon clean, haben aber anfangs zu teuer gekostet. Man musste erst in die Massenproduktion gehen, damit sie billig werden. Irgendwie hat man es da geschafft, diesen Sprung zu machen.
Das war eine massive staatliche Förderung. Als in Deutschland das EEG kam, waren PV-Anlagen noch sehr teuer und eigentlich unrentabel. Durch die hohe Einspeisevergütung hat es sich für viele aber doch gelohnt, sodass es hierzulande eine relativ große Nachfrage gab. Da hat Deutschland wirklich mal einen großen Anteil an der weltweiten Entwicklung der Solarpreise gehabt.