• branchial@feddit.de
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    1 year ago

    Ich denke es ist ein Henne-Ei Problem. Ich würde auf niemanden so zugehen wenn bspw. meine Frau sich scheiden lässt oder so. Wäre erfreut und verständnisvoll wenn andere das machen aber die werden es denke ich nicht machen aus dem gleichen Grund wie ich. Wer macht den ersten Schritt? Safe nicht ich.

    Das man über psychische Probleme redet und wie die Therapie derselben läuft, ja hab ich auch schon. Aber so richtig emotionsbehaftet über erlebtes reden denk ich ist nicht drin. Das Mann jemanden ruft um im Haushalt oder so zu helfen oder für einen zu kochen weil man vor lauter Trauer nicht mehr kann, kenn ich nur von unter Frauen.

    • Mrs_deWinter@feddit.deOPM
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      1 year ago

      Ich denke es ist sogar noch grundsätzlicher ein systematisches Problem. Solange wir als Gesellschaft gewisse Attribute mit Frau-sein verknüpfen und gleichzeitig Frau-sein abwerten, entsteht ein immenser Druck auf alle Jungs und Männer, eben diese Attribute an sich zu verleugnen. Ich meine, wir gaslighten praktisch jeden kleinen Jungen von Geburt an, dass es Gefühle gibt, die er einfach nicht zu fühlen hat. Bestimmte Verhaltensweisen, die er unterlassen muss. Und die Sanktionen dafür sind, schon im Kindesalter, extrem spürbar.

      Die Lösung dafür? Keine Ahnung. Aber ich glaube, dass jeder Mann, der aktuell entgegen diesem immensen Druck sein Leben lebt und sich die volle Kapazität seiner Selbstverwirklichung und seines Gefühlsreichtums zugesteht, etwas zum Fortschritt beiträgt. Männer müssen sich das Mensch-sein einfordern wie das Frauen mussten und noch immer müssen. Wo wir unter Spott Hosen tragen mussten und bis heute belächelt werden, wenn wir Chef-Positionen beziehen, müsst ihr vielleicht demonstrieren, dass ihr einen Scheiß drauf gebt, wenn jemand verständnislos über eure “zu weiblichen” Hobbies oder “zu femininen” Stylingentscheidungen den Kopf schüttelt.