Ich hatte heute eine Diskussion mit einem Freund, der das BGE aus linken Gründen ziemlich deutlich ablehnt. Sein Hauptargument ist, es würde den Kapitalismus stützen und nichts an den Machtverhältnissen ändern und diese evtl. sogar stabilisieren. Aber das sehe ich überhaupt nicht so. Vielleicht würde nichts den Kapitalismus so sehr erodieren wie das Wegfallen der Notwendigkeit, seine Arbeitskraft verkaufen zu müssen um zu überleben.

Was das BGE nicht machen würde wäre, den freien Markt abzuschaffen. Das stimmt. Aber was solls? Der freie Markt ist doch nicht das Problem, sondern der implizite Zwang, sich ausbeuten zu lassen.

Was denkt ihr?

  • amiuhle@feddit.de
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    1 year ago

    Ja, man kann ein BGE falsch umsetzen und es kommt zu solchen Problemen. Man kann aber die Umverteilung gleich mitdenken und über eine angepasste progressive Einkommensteuer finanzieren. Dann kommt es eben nicht den reichsten zugute und es gibt sogar weniger Anreize für Gewinnmaximierung.

    Ein BGE ändert die aktuellen Kapitalismusregeln, es ist nur die Frage, wie. Klar ist das nicht die Utopie einer befreiten Gesellschaft, aber ich glaube mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen, einer Gemeinwohlökonomie, gelosten Bürger:innenräten und einer CO2-Steuer wären wir für die nächsten paar Jahrzente auf einem ganz guten Weg.