Die EU-Kommission möchte mit innovativer Gentechnik der Landwirtschaft in Europa neuen Schub verleihen. Administrative Hürden für gewisse genveränderte Pflanzen sollen verschwinden. Doch damit sind nicht alle einverstanden.

  • Q ⠀@aussie.zone
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    25
    ·
    1 year ago

    Was ich daran nicht verstehe: Warum den Produkthinweis für CRISPR-veränderte Lebensmittel aufgeben? Was schadet es, die Infos zu geben, die bestimmte Verbrauchergruppen gerne haben wollen?

    Gleichzeitigig dürfen diese Produkte sich nicht Bio nennen. Obwohl man durchaus argumentieren kann, dass gerade die Genschere das Potenzial hat, auf Pflanzenschutzmittel weitergehend verzichten zu können usw.

    Ist irgendwie nicht ganz rund.

      • Q ⠀@aussie.zone
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        7
        ·
        1 year ago

        Ja, ich glaube mich stört hauptsächlich die Inkonsistenz. Trotzdem stimmt die Richtung.

      • Spzi@lemm.ee
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        1 year ago

        Der Otto Normal Otto würde niemals ein gentechnisch verändertes Lebensmittel kaufen, diese leute glauben schließlich auch zum Teil das die RNA Corona Impfung menschen zum Alligator macht…

        Ja, schade. Statt mehr auf Bildung und Aufklärung zu setzen, knickt man ein und die Kategorien sind auch nicht mehr selbsterklärend.

        Tja, tja, historisch gewachsen.

  • Bautznersenf@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    18
    ·
    1 year ago

    Wird auch mal Zeit. Schwurbeler haben den Vortschritt auf Kosten des Planeten und der Gesellschaft lang genug aufgehalten.

  • float@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    11
    ·
    1 year ago

    Meine 2 Pfennig: Das macht die Bauern noch abhängiger von der Saatgutherstellern. Außerdem ist eines der größten Übel der Landwirtschaft die Monokultur, egal ob Bio oder nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen aktuell aber alternativlos.

    • eliasp@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      6
      ·
      1 year ago

      Es wird sie m.E. unabhängiger machen. Moderne Geneditierungsmethoden sind vergleichsweise trivial und billig und benötigen nicht zwangsweise das gewaltige Forschungskapital großer Konzerne, so dass hier die Chance entsteht, dass vergleichbar zur Software-Welt hier eine mächtige OpenSource-Szene entsteht über welche die Weiterentwicklung und Verbreitung der Züchtungen erfolgen kann.

      • float@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        1 year ago

        Das stimmt, aber ist es nicht so, dass die genmanipulierten Pflanzen selbst keine keimfähigen Samen produzieren (dürfen)? D.h. man muss jede Saison neues Saatgut kaufen und kann nicht einfach einen Teil der Pflanzen zur Gewinnung neuer Saat nutzen. Oder bin ich da falsch informiert?

        • vanZuider@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          4
          ·
          1 year ago

          Das ist meines Wissens auch bei klassisch gezüchteten Pflanzen so, dass die Pflanzen Hybride sind, die entweder gar kein Saatgut produzieren, oder zumindest sehr viel weniger leistungsfähiges. In der industrialisierten Landwirtschaft (und das schließt Bio-Landbau mit ein) lohnt sich die Herstellung von Saatgut für den Bauern schlicht nicht. Die Saatgutfrage ist ein echtes Problem, wenn man genveränderte Sorten als Lösung für die Subsistenzbauern der 3. Welt anbietet, aber für die Landwirtschaft im Westen ist das schlicht irrelevant.

  • kohlenstoff@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    5
    ·
    1 year ago

    Solche Vorstöße werden das Machtgefälle weiter Richtung Konzerne wie Bayer verschieben und die verbleibenden Bauern in ihrer Selbstständigkeit weiter einschränken. Es geht dabei um nichts weiter als erweiterten Zugriff auf die Landwirtschaft als Markt. Bauern lassen sich hervorragend auspressen, indem man ihnen Saatgutkomplettpakete verkauft, aus dem sie nicht mehr raus kommen, weil sie das Saatgut nicht reproduzieren können/dürfen.

    Und Leute hier übernehmen völlig unkritisch das Fähnchen von Konzernen, weil ist ja Fortschritt und Technologie. Dass die Landwirtschaft nicht an mangelnden genmanipuliertem Saatgut krankt, sondern an völlig kaputten Wirtschaften und Anbauweisen, ist dann egal. Das ökologische Disaster in Form von Bodenauslaugung, Nitratbelastung und Vernichtung von stabilisierenden Ökosystemen, was da heranwächst, hält aber trotzdem niemand auf.

    • Sodis@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      11
      ·
      1 year ago

      Bei diesem Argument verstehe ich immer nicht, wo der große Unterschied zu jetzt ist. Bereits heute werden effizientere Samen durch Bestrahlung gezüchtet und dann patentiert. Das kann der 0815 Bauer auch nicht selbst tun. Deine Kritik an der Landwirtschaft ist dann völlig gerechtfertigt.

      • kohlenstoff@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        3
        ·
        1 year ago

        Ja, ist ein berechtigter Einwand.

        Es erhöht die Iterationsfrequenz und senkt die Kosten für die Saatgutproduzenten und ermöglicht damit eine weitere Steigerung der Profite. Die wirtschaftliche Einhegung der Landwirtschaft ist seit den 70ern in vollen Gange und das reiht sich als nächster Schritt in die lange Liste ein. Da ich jeden weiteren Schritt in diese Richtung für einen Schritt tiefer in die Scheiße halte, bin ich dagegen. Ich hoffe, so wird meine Position klarer.

        • barsoap@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          2
          ·
          edit-2
          1 year ago

          Jop das Problem ist dass technischer Fortschritt nicht dazu benutzt wird Fortschritt woanders zu machen da er von denen enwickelt wird, die kein Interesse an der Änderung der Machtverhältnisse haben. BASF wird sich nicht hinsetzen und sowas hier entwickeln wo sie kein Geld verdienen können und Bayer erst recht nicht die würden sogar versuchen das verbieten zu lassen.

          Aber was hindert eigentlich den Staat daran mal ein paar Universitäten mit Versuchsfeldern auszustatten, “erforscht mal Ertrags- und Nährstoffmaximierung mit null oder minimalem Einsatz von Industrieprodukten”. Da geht generell noch einiges, Erbeeren drängen sich gerade auf, glaub’ ich in ner ARTE-Doku gesehen: Man nehme 08/15 alte, schmackhafte, ertragsarme Erdeerensorte, lässt sie ne Generation in den Alpen wachsen wo sie mit biegen und brechen überlebt, dann wieder runter in’s Flachland und schwupps sie explodieren. Das ist noch nicht mal Züchtung das ist Aktivierung von epigenetischen Botschaften von Eltern an Kind “halt dich mal bei der Nährstoffaufnahme mehr ran die Umgebung is nicht so doll”: Das Potential steckt schon in der Genetik, man muss es aber auch rauskitzeln. Und wer kauft nicht lieber Erdbeersaatgut von ner bayrischen Alm als nem großen Konzern.

    • Spzi@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      1
      ·
      1 year ago

      Es geht dabei um nichts weiter als erweiterten Zugriff auf die Landwirtschaft als Markt.

      Ich würde “um nichts weiter als” ersetzen durch “auch um”. Andere Aspekte kennst du offenbar. Kann man kritisch sehen, aber ignorieren ist auch kein kritischer Umgang.

      Unabhängig davon stimme ich dir zu, dass es größere Probleme gibt. Wobei ich das auch nicht für ein gutes Argument halte.