Mit dem “Einzelfallticker” will die AfD das angeblich “wahre Ausmaß” der von Migranten begangenen Straftaten aufzeigen. Doch eine Stichprobe zeigt: Bei der Hälfte der Fälle gibt es keine Hinweise zur Herkunft des Tatverdächtigen.

Eine interaktive Deutschlandkarte der AfD soll eindrücklich die Gewaltdelikte durch Migranten in Deutschland visualisieren. “Dinkelsbühl: Aggressiver Messer-Mann leistet Widerstand gegen Polizeibeamte”, “Wuppertal: Raubüberfall auf Tankstelle mit Gaspistole”, “Mannheim: Wertgegenstände aus verschlossenem Spind in Schwimmbad entwendet” - lauten einige Überschriften von Fällen des “Einzelfalltickers”, den die Partei seit Ende Februar betreibt.

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  • DrM@feddit.de
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    12
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    1 year ago

    Gleichen sich die Zahlen nicht wieder komplett an, wenn man den Ausländeranteil mit Deutschen in den gleichen Einkommensschichten vergleicht? Als Ausländer hast du es schwer, in Deutschland an gutbezahlte Berufe zu kommen und in unteren Einkommensschichten ist Kriminalität und Gewaltkriminalität signifikant höher

    • maeries@feddit.de
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      19
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      1 year ago

      Ich weiß nicht, ob es sich komplett angleicht, aber laut Spiegel korreliert Kriminalität viel stärker mit Einkommen als mit Herkunft

      • Velasquez@lemmy.world
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        1 year ago

        Ist das nicht wieder so ein Fall von… am Ende korreliert fast alles am stärksten mit Einkommen/Wohlstand. Herkunft und Co sind nachrangig?

    • letmesleep@feddit.de
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      1 year ago

      Wenn das so wäre, hätten wir ein riesiges Problem mit der Kriminalität unter Deutschen. Ausländer sind im Schitt nämlich jünger und männlicher und junge Männer sind generell öfter kriminell.

      Die Demographie erklärt also schon einmal einen Teil des Unterschieds, aber nicht alles. Ob das Einkommen den Rest erklärt, weiß ich nicht und ich glaube auch nicht, dass es in Deutschland gute Daten dafür gibt. Außerdem kann man das Einkommen hier nicht einfach als Erklärungsfaktor nutzen, weil da keine Kausalität sein muss und eine eventuell vorhandene nicht einseitig sein muss. Kriminell sein kann auch schlecht für das Einkommen sein. Noch relevanter ist, dass schlechtes Einkommen und Kriminalität oft dieselbe Ursache haben, z.B. einen Mangel an Bildung.

      Ein gewisssen Effekt über das ökonomische hinaus scheint die Herkunft schon zu haben. Zumindest im Bildungsbereich sind z.B. Vietnamnesen sehr viel erfolgreicher als Araber. Aber deshalb reden wir ja von sozioökonomischen Ursachen.

      Letzlich ist es aber kaum entscheidungsrelevant zu wissen, ob Ausländer jetzt krimineller sind oder nicht. Alle, die nicht kriminell sind, verdienen es nicht verdächtigt zu werden und die realen Clanstrukturen und Parallelgesellschaften in einigen Bereichen verschwinden nicht, wenn sich andere Ausländer so vorbildhaft benehmen, dass der Mittelwert ausgeglichen wird.

      Höchstens bei der Einwanderungspolitik ergeben sich Unterschiede. Aber ob die Probleme da nur aus Armut oder auch kulturellen Gründen entstehen, ändert nichts an den Kosten.

      Nur verstehe ich nicht, warum sich Leute über diese Kosten wundern. Natürlich brauchen Menschen, die aus einem Kriegsgebiet fliehen mehr Betreuung und Hilfe als Menschen, die in Sicherheit aufgewachsen sind. Es erwartet ja auch niemand von Kindern, die das Jugendamt retten musste, so angepasst wie der Durchschnitt zu sein. In gewisser Hinsicht sind die Probleme unter Flüchtlingen also ein Hinweis, dass diese Gruppe unsere Hilfe wirklich braucht.

    • sirnak@lemmy.world
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      1 year ago

      Ich kenne dazu keine Zahlen, aber ich denke es gleicht sich zumindest teilweise an. Ohne es zu wissen vermute ich, dass trotzdem Unterschiede zumindest bei verschiedenen Untergruppierungen bleiben werden. Gerade häusliche Gewalt ist oft kulturell geprägt und die DUnkelziffer in dem Bereich dürfte extrem hoch sein.

      • DrM@feddit.de
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        1 year ago

        Das stimmt, aber die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt darf man auch bei Deutschen nicht unterschätzen

        • sirnak@lemmy.world
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          1 year ago

          Definitiv, aber wir arbeiten Gott sei Dank seit Jahren daran, solche Themen publik zu machen und ermutigen Fälle von häuslicher Gewalt zur Anzeige zu bringen. Und auch wenn es selbst für uns noch ein langer Weg ist, behaupte ich mal, dass die Kulturen der meisten Herkunftsländer das noch anders handhaben.