Die Empfehlung der Kinderärzte (BVKJ) deckt sich damit mit den Empfehlungen der DGE. In beiden Fällen wird das Risiko einer Mangelernährung sowie die unzureichende Studienlage angeführt:
Die Studienlage zu veganer Ernährung in kritischen Wachstumsphasen ist noch immer nicht ausreichend, sodass wir Kinder- und Jugend*ärztinnen von einer veganen Ernährung vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter abraten
Auf Basis der gleichen Studienlage kommen andere Ernährungsgesellschaften (z.B. in Kanada, Portugal) zu einem anderen Ergebnis und haben keine Bedenken gegen eine vegane Ernährung in allen Lebensphasen. Die unterschiedlichen Empfehlungen sind durch den je nach Land variierenden Nährstoffgehalt (z.B. durch Anreicherung, unterschiedliche Böden) und die unterschiedliche Bereitschaft, angereicherte Produkte bzw. Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, zu erklären, sodass sich Studienergebnisse nicht einfach von Land zu Land übertragen lassen.
Finde ich grundsätzlich ehrlich nicht blöd die Empfehlung.
Auch, wenn man durch pflanzliche Kost theoretisch alle Nährstoffe decken kann, ist das bei manchen (z.B. Cholin) nun leider etwas schwierig.
Daher ist der grundsätzliche Appell, den Kleinen genug Protein und andere Mikro- und Makronährstoffe zu geben, absolut richtig.Von den “Veganersupplementen” wie B12, D, Omega 3 und co. sollte ohnehin jeder was supplementieren, die fehlen auch Omnis.
Das heißt aber nicht, dass man, nur weil man sich hier und da n Stückchen Currywurst reinpfeift und dem Kind was davon abgibt, deshalb vor Mängeln geschützt ist! Nur, bevor wieder jemand downvoted.
Eine insgesamt ausgewogene Ernährung ist insbesondere für Kinder enormst wichtig! Das muss aber nicht zwangsläufig tierische Speisen beinhalten. Insbesondere an Ballaststoffen fehlt es Kleinkindern extrem, was verheerend ist, da sich die Darmflora erst noch aufbauen muss, welche später entscheidet, wie gut das Hirn und Immunsystem funktioniert.
Ich bin aber der Meinung, dass jeder Vegetarier/ Veganer sich 100 Mal mehr mit Ernährung auseinandergesetzt hat als jeder Fleischesser, daher kann ich mir gut vorstellen, dass sich Veggie-Kinder gesünder ernähren.
Insbesondere an Ballaststoffen fehlt es Kleinkindern extrem, was verheerend ist, da sich die Darmflora erst noch aufbauen muss, welche später entscheidet, wie gut das Hirn und Immunsystem funktioniert.
Hast du schonmal versucht, einem Kleinkind Ballaststoffe zu verfüttern? xD
Klar, wieso nicht? Ein großer Teil von Babygläschen zum Beispiel ist Erbsenbrei und so Zeugs, das geht schon :)
War auch nicht ganz ernst gemeint. Bei uns fliegen die Karotten halt gerne mal durch die Wohnung und wenn irgendwo in der Pastasauce was grünes erkennbar ist, gibts grossrs Geheul. Da bezahlst du pro gramm Ballaststoff direkt mit deiner Seele
Omega 3 fehlt niemandem, es gibt keine Mangelerkrankung. Es hat auch im positiven keine Wirkung: https://www.cochrane.de/news/neue-cochrane-evidenz-zu-omega-3-nahrungsergänzung
Ärzte haben was Ernährung angeht keine Ahnung. Ein Informatiker hatte genau so viel davon im Studium.
Kinder brauchen Proteine aus Fisch und Fleisch? Haben die in der 8 Klasse nichts über Aminosäuren gelernt?
Jetzt mal unabhängig vom Thema: wieso kriegen Medien es nicht gebacken, zwischen “vegan” und “rein pflanzlich” zu unterscheiden. Ist das Klarstellen dieser Trennschärfe nicht eigentlich deren Auftrag?
Solche Headlines triggern doch nur Bashing von allen Seiten, wie man dort in den Kommentaren sieht. Und vermutlich sind genau diese Reaktionen einkalkuliert, denn sie bringen Reichweite.
Jede halbwegs brauchbare Definition von Veganismus hat eine “soweit wie praktisch möglich” Klausel. Wenn mein Kind nur überlebt, indem ich bei Vollmond fünf Rinderherzen im Wald verbrenne, wäre das nicht “rein pflanzlich”, aber trotzdem “vegan”. Kinder können daher definitiv vegan ernährt werden.
Gibt es denn echt Leute die sich “rein pflanzlich” ernähren und dann zB kein Steinsalz essen? Oder hast du irgendein konkretes Beispiel für das was du meinst? Ich hab noch nie jemanden “veganen” getroffen der gesagt hat “klar, Kinder brauchen Fleisch, also ist das in dem Fall vegan”.
Steinsalz wollte ich nicht explizit ausschließen, ein anderer Begriff wäre dann wohl “tierfrei”.
Wenn du auf etwas angewiesen bist, wofür ein Tier die alternativlose Quelle ist, gilt das natürlich als vegan.
Finde ich eine sehr merkwürdige Definition. Bei einer schwammigen Definition à la “soweit möglich” blickt dann endgültig niemand mehr durch, wer jetzt was, in welcher Situation isst. Nur, weil ein Veganer in einer Notsituation trotzdem tierische Produkte isst, um nicht zu hungern o.ä., ist das dann trotzdem keine vegane Mahlzeit.
Und wenn man Kindern aus gesundheitlichen Gründen regelmäßig tierische Produkte zu essen gibt, ist das ebenfalls keine vegane Ernährung.
Nicht falsch verstehen. Ich finde das völlig OK. Jede® darf sich ernähren, wie er/sie möchte und gerade bei der Ernährung von Kindern sollte man besonders vorsichtig sein und sich an die Empfehlungen halten.
Aber den Begriff Veganismus dafür zu verwenden, führt in diesem Fall dann nur zu Verwirrung.
Man sagt ja auch nicht, ich bin heute mit dem Bus zur Arbeit gefahren, wenn man wegen eines ÖPNV-Streiks ausnahmsweise das Auto genommen hat.
Das ist die Definition der “Vegan Society”:
Veganism is a philosophy and way of living which seeks to exclude—as far as is possible and practicable—all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose; and by extension, promotes the development and use of animal-free alternatives for the benefit of animals, humans and the environment. In dietary terms it denotes the practice of dispensing with all products derived wholly or partly from animals. Vegan Society
“possible and practicable” hat man absichtlich mit reingenommen, um verschiedenen Szenarien vorzubeugen, wie z.B. das unabsichtige Zertreten eines Käfers beim Gehen oder dass man sterben muss, weil das lebensrettende Medikament an Tieren getestet wurde.
Man sagt ja auch nicht, ich bin heute mit dem Bus zur Arbeit gefahren, wenn man wegen eines ÖPNV-Streiks ausnahmsweise das Auto genommen hat.
Ja, aber man definiert “Bus fahren” auch nicht mit der “soweit möglich” Ausnahme.
Das mit Käfer zertreten und Fliege verschlucken sehe ich ein. Auch, wenn ich versehentlich ein vermeintlich veganes Gericht esse, das sich nachträglich als nicht vegan herausstellt, kein Thema.
Aber sobald ich bewusst und absichtlich tierische Produkte konsumiere, ist es für mich nicht vegan. Das ursprüngliche Beispiel mit dem Kind, das auch Milchprodukte und Fleisch isst würde ich nicht im Rahmen dieser Definition sehen.
Angenommen, es gäbe einen Menschen, der sich gerne vegan ernähren würde aber durch eine ultra seltene Krankheit ausschließlich Fleisch essen kann. Für mich steht außer Frage, dass dieser Mensch dann Fleisch essen sollte. Genauso aber auch, dass er dann kein Veganer ist.
Aber sobald ich bewusst und absichtlich tierische Produkte konsumiere, ist es für mich nicht vegan.
Ich gehe da insoweit mit, dass das tierische Produkt nicht als vegan gekennzeichnet werden darf. Der Konsum ist aber u.U. eine Grauzone, z.B. bei lebensnotwendigen Maßnahmen.
Das ursprüngliche Beispiel mit dem Kind, das auch Milchprodukte und Fleisch isst würde ich nicht im Rahmen dieser Definition sehen.
Ich auch nicht. Zumindest dann nicht, wenn es adäquate pflanzliche Alternativen gibt, die den Nährstoffbedarf abdecken.
Angenommen, es gäbe einen Menschen, der sich gerne vegan ernähren würde aber durch eine ultra seltene Krankheit ausschließlich Fleisch essen kann. Für mich steht außer Frage, dass dieser Mensch dann Fleisch essen sollte.
Ziemliches Extrembeispiel, aber bis hierhin sind wir uns ja einig.
Genauso aber auch, dass er dann kein Veganer ist.
Das ist halt der Knackpunkt an “soweit praktikabel”. Wenn er ansonsten vegan lebt (keine Zoobesuche, Lederprodukte etc.), vielleicht sogar Aktivismus betreibt oder daran forscht seine Krankheit mit pflanzlichen Mitteln zu meistern, sehe ich das anders. So inklusiv muss die vegane Bewegung sein.
Gilt Muttermilch eigentlich als Vegan?
Wenn du die Mutter nicht ankettest und ihr die Milch gewaltvoll entnimmst, sondern sie die Milch freiwillig dem Kind gibt, dann ist sie vegan.
Beim Veganismus geht es um die Vermeidung von Ausbeutung und Grausamkeit. Muttermilch fällt i.d.R. nicht in diese Kategorien.
Dh. Muttermilch ist nicht vegan, wenn die Mutter in einem Ausbeuter Betrieb arbeitet?
Ich habe das Gefühl, du willst das absichtlich falsch verstehen.
Sollte im Stil eines Duschgedanien sein.
Es ist ein tierisches Produkt. Aber ob die Lebensbedingungen human sind muss jeder selbst beurteilen!
Da kann ich dich an den Muttermilchexperten, Veganer und Mithost des Podcasts „Hobbylos", Renzo, weiterleiten.
Das Standardwerk dazu:
Hat jemand vielleicht die Pressemitteilung gefunden? Würde mir das gerne im ganzen durchlesen aber zum Beispiel hier https://www.bvkj.de/politik-und-presse finde ich es nicht.
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Hier interessante Zusatzinfos: https://www.deutschlandfunk.de/wie-nahrhaft-ist-fleischersatz-aus-pflanzen-interview-markus-keller-dlf-1badf06e-100.html
Wie nahrhaft ist Fleischersatz aus Pflanzen – Interview Markus Keller