Sicherlich sind Höglichkeitsformen kulturell und gesellschaftlich überkommen und sie werden nach wie vor vielfach und aktiv genutzt.
Ich persönlich sieze andere Menschen alleine schon aus beruflichen Gründen oft, aber manchmal scheint es mir auch einfach nur etwas albern. Nach meinem Gefühl schafft das Siezen künstlich Distanz. Manchmal gründet diese auf hierarchischen Strukturen, auf Respekt voreinander oder einfach, weil eine Person sich Abstand (z.B. von sozialen Beziehungen auf der Arbeit zu privaten) wünscht. Alles berechtigt, aber manchmal vielleicht kontraproduktiv.
So biete ich persönlich allen Kollegen auf gleicher oder niedrigerer Stufe auf Arbeit immer das Du an. Ich finde, dass erleichtert die Arbeit untereinander, schafft mehr Verständnis und Zusammenhalt.
Auch gegenüber neuen Bekannten bin ich da selbst recht offen, weil man sich gefühlt auf die gleiche Augenhöhe begibt und als gleichwertige Menschen betrachtet. Mir begegenen aber auch oft (zunehmend aber weniger) Leute, die wollen immer das Sie.
Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Meint ihr das ist auch ein Generationending? Wann siezt und wann duzt ihr und was mögt ihr (wann) mehr? Glaubt ihr, dass sich da noch viel ändern wird in der Zukunft oder eher, dass wir beide Formen auch noch in Zukunft nutzen werden?
Du + Nachname begegnet mir auch immer öfters.
Du + Nachname finde ich unmöglich. Durch den Nachnamen wird gesagt, dass man sich nicht kennt, aber durch das Du wird der Respekt vermindert.
Das ist Sie+Vorname deutlich besser, weil es versucht Respekt und Nähe zu balancieren.
Ist eine Kulturfrage und in Norddeutschland recht verbreitet.