In letzter Zeit habe ich viele Konten eröffnen müssen, welche eine Verifikation meiner Identität benötigen. So weit, so normal.
Was mir allerdings aufgefallen ist: Keiner nutzt aus meiner Sicht “akzeptable” Identifikationsmethoden. Ich hoffe jedes Mal auf das Verfahren via ePerso (Wofür haben wir denn die Scheiße, wenn sich da kein Unternehmen der Welt dran anbindet), oder postident (Dank der Post-App kann ich das übers Handy machen).
Leider sieht die Realität so aus:
- Fülle seitenweise Formulare aus, mit Daten, die man über den ePerso abfragen könnte
- Mach ein Foto von deinem Perso, speichern wir bestimmt nur kurz ;)
- Komm, mach nen Videoanruf, dreh den Kopf, mach dich zum Hampel.
- oder -
- Fülle seitenweise Formulare aus, mit Daten, die man über den ePerso abfragen könnte
- Trage deine IBAN ein
- Wir senden dir x Cent mit nem code zur Prüfung
- Gib uns doch bitte deinen Online-Login zur Bank, wir schauen GANZ BESTIMMT nur auf den EINEN Umsatz ;))))) [Du willst einfach selbst den Code eingeben, nachdem du auf dein Konto geschaut hast? Ach was, viel zu umständlich!!]
JA SAG MAL HACKTS ODER WAS?! Was soll der Mist? Warum muss ich denn immer durch diese Scheiß ringe für alles Springen?! Lasst mich doch den Scheiß ePerso an mein Scheiß Handy halten und die Scheiß Datenabfrage (bei der ich übrigens sehen kann, welche Scheiß Daten ihr genau abfragt) durchwinken und gut ist. Ich will euch keinen Zugriff auf mein Konto geben, ich will keinen blöden Videoanruf machen, ich will nicht meinen Perso Fotografieren und auf den 100 Gammelserver hochladen.
Der einzige Laden, der es halbwegs hinbekommen hat, ist PayPal. Dort wird auch Geld auf das Konto zur Verknüpfung überwiesen. Das kann man dann entweder per Weitergabe der Login-Daten prüfen lassen, oder man gibt den blöden Code halt selbst ein. Geht doch.
Ich bin echt am Verzweifeln. Oftmals lasse ichs dann bei den Videoanrufen oder Online-Bankkonto-Logins einfach sein. Mir ist der Aufwand nur selten das Ergebnis Wert. Bin ich hier einfach nur besonders empfindlich, oder haben sich die Leute einfach nur an diese penetranten Verifikationsverfahren gewöhnt?
Tja. Der ePerso ist Murks. Anscheinend hat und hatte niemand je Interesse da was draus zu machen, abseits von Nutzung durch Behörden selbst.
Den Rest hat man uns nur vorgespielt. Das wäre wirklich auch zu einfach damit sichere und einfache Authentifizierung zu machen. Oder mal 'nen funktionierenden Jugendschutz im Internet oder was auch immer.
Edit: Also technisch möglich ist es allemal. Und wirklich kompliziert auch nicht. Also bleibt nur der fehlende Wille das umzusetzen.
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Sry, Ich habe unter dem anderen Kommentar klargestellt was ich mit diesem Satz gemeint habe. Hast du den Perso denn für etwas außer einer Behörde/Amt benutzt? Würde mich dann interessieren wo das geht.
Es gibt Postident mit ePerso. Das finde ich besser als Fotos von mir, Videochats oder zur Post zu laufen.
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Welche Bank? Ich will da hin
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Die Frage ist halt, ob das Ding wirklich murks ist, oder ob die Anbieter zu Faul sind die ePerso-Systeme verschiedener Länder anzubinden. Ist halt etwas mehr Arbeit als den Standard-Bankzugang der EU-Weit genormt ist einzubinden und das UI dazu ein wenig zu Übersetzten.
Nee, so meinte ich das nicht. Der ePerso ist ganz vernünftig ausgedacht. Wenn man das per AusweisApp2 und Telefon macht, braucht man auch noch nicht mal ein Lesegerät oder sowas kaufen. Und theoretisch taugt das auch für eine Menge privatwirtschaftliche Einsatzgebiete. Da hat sich mal jemand Gedanken gemacht…
Teschnisch ist das alles völlig iO. Die Politik ist Murks.
Ich glaub einige Unternehmen hätten da auch Interesse dran da einmal für ein paar Länder die Schnittstellen zu programmieren. Ich kann mir vorstellen, dass das günstiger ist als Leute irgendwo zu bezahlen plus Videokonferenzinfrastruktur um da 5 Minuten lang pro Kunde den Ausweis in die Webcam zu halten und zu wackeln und die ganzen Spielchen.
Technisch ist das leider unnötig kompliziert realisiert. Warum sie nicht den OIDC Standard benutzen (wie bei “Signin with Google / Microsoft / Twitter”), verstehe ich bis heute nicht. Stattdessen braucht man einen eigenen eId-Server, der von der AusweisApp aufgerufen wird
Ich glaube die Spezifikationen vom nPA sind ein wenig älter als OIDC. Also wenn, dann wäre es ein anderer Standard gewesen. Aber das ist schon richtig. diese eId-Server mit zugehörigem brhördlichen Papierkram machen es wohl nicht einfacher das zu Benutzen.
Ferb, ich weiß welches Unternehmen wir Gründen :>
Finde ihn eigentlich gar nicht so Murks. Habe mich neulich mit der ePerso Funktion für die elektronische Patientenakte (gibt es tatsächlich seit drei Jahren, niemand nutzt es?!) meiner Krankenkasse registriert. Das ganze Ding hat drei Minuten gedauert und ich habe mich gefühlt als wäre ich in die Zukunft gereist. Es ist wirklich so absurd, die Technik scheint in D vorhanden aber niemand nutzt sie. Es wird laufend nur nach Möglichkeiten gesucht sich weiter abzocken zu lassen, als die bestehenden Möglichkeiten mal substantiell auszubauen.
Lange konnte man bei bei der elektrischen Patientenakte nur alles oder nichts für Ärzte freigeben. Aber das geht inzwischen, oder? Dann wollte ich das auch mal probieren…
Also bei der TK kann man einzelne Ärzte legitimieren darauf zuzugreifen. Nutzt halt fast niemand. Ich wollte es mal für das Bonusheft beim Zahnarzt nutzen, da geht es wohl.
Bei der geplanten “Opt out” EPA geht das dann wohl nicht mehr. Da wird das dann auch gleich für die Pharmaindustrie freigegeben. “Anonymisiert” natürlich. Und nur für Forschungszwecke. Mit Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen… kann man dann natürlich überhaupt keiner Person zuordnen, und Missbrauch ist sowieso und überhaupt ausgeschlossen. (/s)
Count me out.
Heißt das, dass die EPA opt out wird, oder die Datenweitergabe? Kann man die Freigabe verhindern?
So wie ich Herrn Lauterbach verstehe, wird die EPA opt out. Ob man der Weitergabe getrennt widersprechen kann? Keine Ahnung. Ich fürchte: eher nicht, so industriehörig wie die derzeitige Regierung sich aufführt.
Sollte die ePA opt out werden (und entsprechend viele widersprechen), ist das der Sargnagel für unser Gesundheitssystem. Es ist mittlerweile so ineffizient und generiert wahnsinnig viel Arbeit, die einfach nicht mehr zu leisten ist. Außerdem ist der Informationsmangel teilweise lebensgefährlich für die Patienten. Das die Daten anonymisiert geteilt werden, scheint auf den ersten Blick nicht ok, ist aber denke ich alternativlos und meines Wissens nach Standard in Ländern wie z. B. Dänemark. Eine Möglichkeit wäre natürlich die Daten von einer öffentlichen Stelle ähnlich dem RKI oder PEI auswerten zu lassen und die dann an die Firmen bei Bedarf (und vielleicht gegen Lizenzgebühr?!) weiter zu geben.
Naja, Jugendschutz verringert nur die Zielgruppe, ist also von den Firmen im Normalfall nicht gewollt. Und alles andere scheint halt die Umsetzung zu kompliziert zu sein. Wenn es einfach wäre gäbe es wohl kein videoident etc. Das würde ich nicht auf fehlenden Willen schieben sondern lediglich die Marktentscheidung dagegen, weil andere Sachen billiger umzusetzen sind.
Ich meinte beim Jugendschutz auch eher die Politik. Die erzählen uns ja schon seit Jahren wieso wir deswegen ja unbedingt DNS-Sperren und wasnichtalles brauchen. xhamster war ja bereits mal gesperrt. Würden sie wirklich einen wirksamen Jugendschutz wollen, könnten sie ja mal die technischen Voraussetzungen jedem zugänglich machen.
Das das für die Anbieter eher ein Wettbewerbsnachteil ist, ist mir klar. Also ich persönlich finde Jugendschutz schon ein legitimes Anliegen. Müsste man sich halt mal in der EU zusammensetzen und da was wirksames zusammen unternehmen. Ich denke wenn man das größer als nur Deutschland anpackt, könnte man da schon etwas tun, muss ja nicht unbedingt lückenlos perfekt sein. Praktisch alles ist ja besser als der Status quo. Aber bitte nicht widersprüchliche Anforderungen erlassen und die Kontrolle von Ausweisen mutwillig so komplex und teuer machen.
Die wollen doch sowieso einen Ausweis per Smartphone-App erfinden. Sowas stelle ich mir vor mit europaweiter einheitlicher Schnittstelle. Und bitte so einfach zu programmieren wie das - Login with Google / Facebook account - was man überall sieht. Dann kann man seinen Perso einmal an sein Telefon halten und sich mit einem Tipp aufs Telefon schön seine Wackelbildchen freischalten. Dann hat man schonmal die Grundlagen geschaffen und könnte als nächsten Schritt mal schauen ob man die Pornoplattformen nicht doch dazu zwingen kann das einzubauen. Die Gesetze zu den Cookie-Bannern hatten ja auch jenseits der EU konsequenzen. Und ich glaube wenn das wirklich so einfach zu benutzen ist, dass jeder mit Telefon das ohne nachzudenken hinkriegt, wird der Widerstand seitens der Anbieter da auch sehr viel weniger.