Dem Bandsalat und Audioqualität trauer ich nun nicht sonderlich nach.
Ich erinnere mich vor allem daran das man Kassetten sehr schnell ruinieren konnte, indem man sie im Auto angehört hat und die Tapes dann im Sommer offen im Auto rumlagen. Wenn das Auto lange genug in der Sonne stand hat das Band angefangen zu leiern und der Musikgenuss war hinüber…
Oder sie verwandelten sich in eine Queen Best Of Kassette.
Same. Die Dinger waren absolut grottig.
Passiert ja nur bei den billigen Decks. Mit Metal-Tapes und Dolby Noise-Reduction können Kassetten richtig geil klingen.
Gerade Dolby C ist richtig effizient, kann man z.B. in diesem Video hören.
Aus meiner Sicht ist die Kassette sehr viel cooler als die Schallplatte, die ja auch Revival erlebt hat.
Klangtechnisch sind beide der CD unterlegen. Aber Kassetten könnte man eben auch selber bespielen, überspielen und mischen sowie unterwegs hören, Sonys Walkman war legendär. Und wenn ich das Handling von Platten und Kassetten vergleiche, bevorzuge ich Letzteres. Das satte Schmatzen eines schließenden Decks ist schon irgendwie befriedigend.
Sind Schallplatten wirklich unterlegen?
Ich hatte immer dein Eindruck, dass die dynamic range wesentlich besser ist und Schallplatten auch leiser abgespielt noch “fetten” Klang liefern.
Gerade die dynamic range ist eine Katastrophe bei Schallplatten, die beste Qualität beim ersten Abspielen erreicht bei Standardmaterial/Presswerk ca. 55-65 dB bei den besten Material und Pressqualität eventuell bis zu 70 dB, danach wird es durch die Abnutzung schlechter und schlechter. Aber Kassetten (Metallband Typ 4 - also das beste) erreichen sogar nur ca. 56 dB, die heute verwendeten Billigbänder eher sowas um 40 dB. Bei alten Mono-Vinylaufnahmen aus den 40ern hast du auch im Neuzustand auch irgendwas um 40 dB.
Bandgeräte können übrigens bis zu 90 dB unter idealen Umständen erreichen.
CDs dagegen können technisch 96 dB mit 16 bit erreichen, 120 dB mit Verwendung von Dither. 20 bit 120 dB, 24 bit 144 dB.
Aber das ist alles theoretisch, weil die Aufnahmequalität natürlich das wichtigste überhaupt ist. Wenn das Master zu Tode komprimiert ist, nützen auch 144 dB dynamic Range wenig, wenn davon nur 20 dB überhaupt verwendet werden.
CDs dagegen können technisch 96 dB mit 16 bit erreichen, 120 dB mit Verwendung von Dither.
Die CD ist einfach ein technisches Meisterwerk. Sie ist eigentlich nur ausgestorben, weil man von physischen Medien weg ist. Qualitativ liegt sie aber mit dem, was heute überwiegend gestreamt wird, mindestens gleichauf. Leider hat schlechtes Mastering ihren Ruf etwas geschädigt.
Ich kaufe auch weiterhin CDs und ziehe die Musik auf meinen Rechner, da bin ich nicht von einem Anbieter abhängig und manchmal ist das sogar günstiger als das Album nur “digital” zu kaufen (in Anführungszeichen, da auch CDs digital sind). Nichtsdestoweniger ist das heute aber nicht mehr wirklich nötig. Aber andere kaufen ja sogar noch Schallplatten.
Nicht zu vergessen die Bandsättigunskompression, die liebe ich noch heute als Effekt.
Und ich habe sogar noch einen echten Walkman der ersten Generation. Tut noch, musste nur letztes Jahr mal die Gummibänder austauschen.
Früher sollen die Sowjets japanische Kasettenspieler gekauft haben, um die Feinmechanik in ihren Raketen einzubauen. Ich wittere einen Zusammenhang! /s sicherheitshalber