Nicht nur in Deutschland wählen junge Männer eher rechts, junge Frauen links. Warum? Und ist das schlimm? Ein Interview mit der Geschlechterforscherin Alice Evans
Um es kurz zu fassen, wenn das was du geschrieben hast deine ehrlich erlebte Wahrnehmung in den letzten 10/15 Jahre war dann tut es mir leid, kann das aber in keiner Form bestätigen.
Ja, linke Kreise können anstrengend sein aber das sind alle Ansammlungen von Menschen. Ich habe in diesen Kreisen sehr vieles von Menschen aller Identitäten gelernt und bin auch deshalb als Person gewachsen.
Das freut mich für dich. Ich habe hauptsächlich lernen dürfen die Klappe zu halten, weil ich hier nichts zu melden habe (O-Ton). Das hat mich natürlich nicht beirrt, ich bin dadurch nicht weniger links geworden, eher mehr, weil ich mich mehr theoretisch auseinandergesetzt habe, aber ich hab mich halt auch weniger engagiert.
Aber junge Männer, die grade anfangen sich für linke Politik zu interessieren, schreckt das schon sehr ab. Insbesondere, wenn die andere Seite ihnen Honig ums Maul schmiert und ihnen erklärt dass alle Anderen an ihren Problemen schuld sind. Einfach nur ihre Probleme anzuerkennen und sie als Mitstreiter ernst zu nehmen würde schon reichen. Aber probiere mal z.B. männliche Einsamkeit oder Suizidraten in linken Kreisen zu diskutieren, du wirst sehr schnell auf Unverständnis stoßen, es wird sich über das Problem lustig gemacht oder man nennt dich einen Sexisten, weil Männer sind ja selbst daran Schuld einsam und unglücklich zu sein. So ein Essentialismus würde bei keiner anderen Gruppe links fliegen, aber ich lese und höre es regelmäßig in Bezug auf Männer.
Um es kurz zu fassen, wenn das was du geschrieben hast deine ehrlich erlebte Wahrnehmung in den letzten 10/15 Jahre war dann tut es mir leid, kann das aber in keiner Form bestätigen. Ja, linke Kreise können anstrengend sein aber das sind alle Ansammlungen von Menschen. Ich habe in diesen Kreisen sehr vieles von Menschen aller Identitäten gelernt und bin auch deshalb als Person gewachsen.
Das freut mich für dich. Ich habe hauptsächlich lernen dürfen die Klappe zu halten, weil ich hier nichts zu melden habe (O-Ton). Das hat mich natürlich nicht beirrt, ich bin dadurch nicht weniger links geworden, eher mehr, weil ich mich mehr theoretisch auseinandergesetzt habe, aber ich hab mich halt auch weniger engagiert.
Aber junge Männer, die grade anfangen sich für linke Politik zu interessieren, schreckt das schon sehr ab. Insbesondere, wenn die andere Seite ihnen Honig ums Maul schmiert und ihnen erklärt dass alle Anderen an ihren Problemen schuld sind. Einfach nur ihre Probleme anzuerkennen und sie als Mitstreiter ernst zu nehmen würde schon reichen. Aber probiere mal z.B. männliche Einsamkeit oder Suizidraten in linken Kreisen zu diskutieren, du wirst sehr schnell auf Unverständnis stoßen, es wird sich über das Problem lustig gemacht oder man nennt dich einen Sexisten, weil Männer sind ja selbst daran Schuld einsam und unglücklich zu sein. So ein Essentialismus würde bei keiner anderen Gruppe links fliegen, aber ich lese und höre es regelmäßig in Bezug auf Männer.