Der größte Fehler der FDP ist aber die Annahme, es sei keine Investition in die Zukunft der Kinder, wenn man Eltern mehr Geld aufs Konto überweist.
Der größte Fehler der FDP ist aber die Annahme, es sei keine Investition in die Zukunft der Kinder, wenn man Eltern mehr Geld aufs Konto überweist.
Einfach nur Geld an Familien zu ueberweisen ist keine Investition.
Es kann eine Hilfe sein bzw. eine Spekulation darauf, dass die Eltern das Geld sinnvoll verwenden.
Nein, das ist keine Investition, das ist eine Frage der Chancengleichheit.
Wenn wie in Deutschland der effektive Erbschaftssteuersatz bei unter 3% liegt und grosse Vermögen damit so gut wie gar nicht besteuert werden, dann geht der Staat wohl davon aus, dass die Kinder reicher Eltern das Geld sinnvoll verwenden? Wenn ja, wie?
In Deutschland (ebenso wie in der Schweiz und Österreich) zahlt jede Frittenbude mehr Steuern als Google oder Facebook. Verwenden die Investoren das Geld aus der Steuerersparnis auch sinnvoll? Wenn ja, wie?
Ich gehe davon aus, dass Eltern das Geld sinnvoll verwenden, weil sie das Beste für ihre Kinder wollen. Alles andere wäre schon eine pauschale Degradierung der Eltern.
Das ist keine Spekulation, sondern Empirie.
Um zu zitieren:
“Ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung legt bereits nahe, dass Geldleistungen für Familien in der Regel durchaus den vorgesehenen Zweck erfüllen. Qualitative Studien für Deutschland zeigen, dass Eltern aus einkommensschwachen Familien eher bei sich als bei ihren Kindern sparen und sich oft große Sorgen machen, dass die Kinder unter der Armutslage leiden, nicht zuletzt im schulischen Bereich. Auch in quantitativen Studien zur Ausgabenstruktur der Haushalte zeigt sich, dass Eltern auch bei angespannter Haushaltssituation den Ausgaben für ihre Kinder Priorität einräumen. […]”
“[…] Zusammenfassend deuten weder die bisherigen Studien noch die hier vorgelegten empirischen Untersuchungen auf eine systematische Zweckentfremdung von Geldleistungen durch die Eltern hin. Vielmehr zeigt gerade die Analyse des Kindergeldes, dass dieses sinnvoll für Bildungs- und Freizeitaktivitäten der Kinder eingesetzt wird und dass sich die Wohnsituation der Familie durch das Kindergeld verbessert. Die Sorge vor einer massiven Zweckentfremdung eines Teilhabegeldes bzw. einer Kindergrundsicherung, die insbesondere Kinder im unteren Einkommensbereich stärker als bislang finanziell unterstützen würde, ist aufgrund der hier vorliegenden empirischen Ergebnisse nicht gerechtfertigt. […]”
Danke fuer den Link!
Gut zu wissen, dass man sich mit diesem Thema bewusst auseinandersetzt.
Auch eine Investition ohne 100%-Sicherheit (die es eh nicht gibt) ist eine Investition. Natürlich werden einige Eltern das Geld verschwenden. Aber solange der Teil, der es sinnvoll verwendet, groß genug ist, lohnt sich das ganze immer noch. Wenn die Opportunitätskosten hier “keine Zinsen auf Bundesanleihen” sind, halte ich es für praktisch ausgeschlossen, dass der ROI negativ ist.