Ich bin mir gerade uneins, ob ich meine Erstimme wie sonst immer einfach verschwenden soll oder gegen massive Gewissenseinwände diese doch der SPD oder den Grünen geben soll.

Persönliche Erklärung: Für mich sind die Grünen seit den 90ern einfach zu weit nach rechts ins neoliberale gerutscht und zu pro-USA. Die SPD kommt für mich nie wieder in Frage. Ich werde ihr ihre historischen Fehler nicht vergeben (1914, 1918, 1933). Und dazu kommt dann auch noch, dass ich ihr 2016 einmal meine Stimme gegeben habe aus dem Versprechen, dass es keine Groko geben wird. Dann kam diese trotzdem.

Leider wären diese beiden aber die einzigen Erststimmenoptionen.

Wie werdet ihr das machen? Wenn ihr von links kommt, könnt ihr eine Stimme für eine dieser Parteien entschuldigen oder moralisch vertreten? Vor allem wenn entweder beide oder eine dieser Parteien dann sowieso für die CDU wieder auf die Knie gehen wird.

  • bestboyfriendintheworld@sh.itjust.works
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    26 days ago

    Dir ist schon klar, dass die Weigerung der KPD mit Demokraten zusammenzuarbeiten das Problem war? Die haben die SPD Sozialfaschisten genannt und auf das Ende der Demokratie hingearbeitet.

    Der SPD für alles die Schuld zu geben ist Geschichtsklitterung.

    Volkswillen? Ist dir doch Pupsegal.

    • RedPandaRaider@feddit.orgOP
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      26 days ago

      Das ist schlicht falsch. Die SPD trug Schuld an der Schaffung der Weimarer Republik und ihrer Verfassung, sie trug Schuld, dass die Macht immer weiter nach Rechts abgetreten wurde, sie trug Schuld am Kampf mit der KPD, sie trug Schuld an der Existenz und Machtergreifung der Nazis. Und es war die SPD die am Ende die Zusammenarbeit mit der KPD um Hitler zu verhindern verweigert hat. Stattdessen haben sie Ex-Diktator Hindenburg zum Präsidenten gemacht und ihn Schleicher als Kanzler stellen lassen.

      Das Einzige was du für die SPD sagen kannst ist dass sie nicht für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat.

      • bestboyfriendintheworld@sh.itjust.works
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        26 days ago

        https://vorwaerts.de/geschichte/hitlers-aufstieg-warum-spd-und-kpd-den-faschismus-nicht-gemeinsam-bekaempften

        Zentralkomitee der KPD am 20. Juni eine Erklärung, die am Folgetag in deren Zentralorgan „Die Rote Fahne“ veröffentlicht wurde. Sie attackierte die „faschistische Papen-Regierung“ scharf, bekundete jedoch keine Bereitschaft zur Konzentration auf die Einheitsfront gegen rechts: „Die Kommunisten denken nicht daran, ihren Kampf gegen die SPD und das Zentrum, ihren Kampf gegen die Braun-Severing-Regierung auch nur im mindesten abzuschwächen.“ In solcher Kampfstellung gegenüber einer demokratischen Regierung hatte sich die KPD im Vorjahr sogar dem von einer vereinigten Rechten initiierten (erfolglosen) Volksentscheid zur Auflösung des Preußischen Landtags hinzugesellt.

        Rundschreiben vom 4. Juni 1932 verbreitet, das teilweise verschwörungstheoretisch klang: „Die SPD wird vom Finanzkapital weiterhin als die Hauptstütze der Bourgeoisie eingesetzt.“ Die Konsequenz daraus lautete zur Orientierung der KPD-Propaganda: „Hauptstoß in der Arbeiterklasse muß gegen die Sozialdemokratie geführt werden. … Gegenüber der SPD gilt es vor allem ihre Rolle als Wegbereiterin der heutigen Junker- und Generalsherrschaft und des Hitlerfaschismus herauszuarbeiten.“

        Für die KPD war der Kampf gegen Hitler und die SPD das gleiche.

        Sie waren Accelerationisten, die glaubten so würde es schneller zur Revolution in ihrem Sinne kommen.

        Tankies wie du sind eine Gefahr für die Demokratie.