Ich bin mir gerade uneins, ob ich meine Erstimme wie sonst immer einfach verschwenden soll oder gegen massive Gewissenseinwände diese doch der SPD oder den Grünen geben soll.
Persönliche Erklärung: Für mich sind die Grünen seit den 90ern einfach zu weit nach rechts ins neoliberale gerutscht und zu pro-USA. Die SPD kommt für mich nie wieder in Frage. Ich werde ihr ihre historischen Fehler nicht vergeben (1914, 1918, 1933). Und dazu kommt dann auch noch, dass ich ihr 2016 einmal meine Stimme gegeben habe aus dem Versprechen, dass es keine Groko geben wird. Dann kam diese trotzdem.
Leider wären diese beiden aber die einzigen Erststimmenoptionen.
Wie werdet ihr das machen? Wenn ihr von links kommt, könnt ihr eine Stimme für eine dieser Parteien entschuldigen oder moralisch vertreten? Vor allem wenn entweder beide oder eine dieser Parteien dann sowieso für die CDU wieder auf die Knie gehen wird.
Was treiben denn die Direktkandidaten unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit?
Ich werde voraussichtlich Erststimme SPD wählen, obwohl ich die Partei genauso sehe wie du (mit mehr historischen Fehlern, die ich ihr nicht verzeihe, v.a. aus den Schröderjahren). Ich meine, erstens sind die Erststimmen noch egaler als sonst, was aber den Ausschlag gegeben hat ist, dass unsere SPD Kandidatin hier immerhin zu den Initiatoren des AfD Verbotsprüfungsantrag gehört hat. Vielleicht haben ja die Direktkandidaten bei euch auch irgendwas cooles abseits ihrer Partei getan.
Edit: und man kann sich einreden, dass vielleicht das Direktmandat von ihr das Einziehen eines Seeheimer Trottels per Landesliste verhindert, sie scheint ja eher ne Parteilinke zu sein. Aber das setzt halt voraus, dass einer der Direktkandidaten irgendwann mal sowas wie Rückgrat hat durchblitzen lassen, um sich diese Wahl per Erststimme schönzureden
Ich überlege mir auch, mit der Erststimme die SPD zu wählen. Alternativ wäre eine Kleinpartei. Das Argument für die SPD ist vor allem, dass ich nicht will, dass die CDU den Wahlkreis gewinnt - laut einer Umfrage sieht das zurzeit danach aus. Außerdem hab ich mich nach dem Direktkandidaten der SPD erkundigt und zu meinem Erstaunen erfahren, dass er sich für das für mich wichtigste Thema einsetzt.