Soße

Man muss halt Prioritäten setzen.

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    2 days ago

    Der Einsatz von Drohnen zur Verkehrsüberwachung könnte sich als effiziente Ergänzung zu bestehenden Methoden etablieren. Allerdings sind Datenschutz, Messgenauigkeit und offene Kommunikation der Maßnahmen entscheidende Faktoren für die rechtliche Akzeptanz und Praxistauglichkeit.

    Also dem Fazit kann ich nur bedingt zustimmen. Jedes Auto hat ein Kennzeichen, über das indirekt auf den Halter und in der Folge auch auch den Fahrer geschlossen werden kann. Insofern ist das Argument “Datenschutz” schonmal nicht valide, denn ein normaler Bürger kommt ja überhaupt nicht an die Daten heran.

    Das Einzige, was gegen eine solche Drohnennutzung spricht, wäre die korrekte Ermittlung der gefahrenen Geschwindigkeit. Diese wäre aber bei der Feststellung, ob jemand über eine rote Ampel gefahren sein könnte, unerheblich - bei einem Rotlichtverstoß ist die Geschwindigkeit, mit der er begangen worden ist, egal.

    Wofür eine Verkehrsüberwachung mit einer Drohne sich ebenfalls sehr gut eignen würde, wäre die Kontrolle, ob bei Spurwechseln oder an Einmündungen und Kreuzungen geblinkt worden ist. Das ist nämlich so ein Punkt, der in der Praxis nicht gut umgesetzt wird. Irgendwie scheint das Blinken mit Schwäche asoziiert zu werden, weshalb viele bei einem Spurwechsel nicht blinken, oder erst blinken, wenn sie schon halb auf der anderen Spur sind.

    Ich finde, dass im Allgemeninen zu wenig Präsenz gezeigt wird von der Polizei, was die Sicherheit im Straßenverkehr anbelangt. Alleinig die Ermittlung der Geschwindigkeit als Messgröße für Verkehrssicherheit anzunehmen, ist zu wenig. Aber wahrscheinlich ist diese Methode einfacher: Ein Blitzer braucht nur vormittags irgendwo aufgestellt werden, und kann dann nachmittags, wenn er sich herumgesprochen hat, wieder abgebaut werden. Bei der Kontrolle, ob denn die anderen Regeln eingehalten werden, müsste die Polizei tatsächlich die ganze Zeit vor Ort sein (diese Polizisten fehlen dann, um Kiffer zu drangsalieren).

    Es ist aber schon merkwürdig: Der Datenschutz verhindert, dass Autoverkehr kontrolliert werden können, weil das Kennzeichen eines nicht beteiligten Fahrzeuges ebenfalls erhoben würde, aber auf der anderen Seite können die Hersteller der Autos sämtliche Daten, die gesammelt werden, und nicht einmal für die Teilnahme am Straßenverkehr relevant sind, abgreifen. Da kann man dann nichts machen.