• AggressivelyPassive@feddit.de
    link
    fedilink
    arrow-up
    2
    ·
    1 year ago

    Dann guck dir mal an, wie viele Menschen in der 70ern im Verkehr gestorben sind.

    Man muss nicht jedes Risiko bis ins letzte durch Regeln ausmerzen. Wenn ich mit dem Rad zum Aldi fahre und Kippen und Wodka kaufe, ist die Tatsache, dass ich kein Helm trage das kleinste Problem.

    • Guildo@feddit.de
      link
      fedilink
      arrow-up
      5
      ·
      1 year ago

      Kippen und Wodka kaufen ist erlaubt, besoffen fahren hingegen nicht. Ich mag das Beispiel nicht. Finde solche Vergleiche auch unsinnig. Du kannst dich auch durch einen Ast lang legen und dich dadurch schwer verletzen - ein Helm hilft da ohne Zweifel.

      • Felix Gilcher@berlin.social
        link
        fedilink
        arrow-up
        6
        ·
        1 year ago

        @Guildo Aber das kann ein Fußgänger auch, und trotzdem fordert keiner ernsthaft eine Helmpflicht für Fußgänger. Generell ist es so, dass eine Helmpflicht die Zahl der Radfahrer reduziert und damit generell zu einer Reduktion der gewünschten Gesundheitseffekte führt. Individuell kann ein Helm durchaus Sinn machen - ich trage auch oft einen - aber als Pflicht ist das kontraproduktiv.

        • Guildo@feddit.de
          link
          fedilink
          arrow-up
          3
          ·
          1 year ago

          Als Fußgänger läufst du auch nur Schritttempo. Wenn ich mir so manchen Sportler oder Rentner aufm E-Bike anschaue? Uiuiui. Sportler sind hingegen vernünftig, die tragen meistens den Helm. Es ist als Pflicht null kontraproduktiv. Das Motorradfahren ist durch die Helmpflicht auch nicht ausgestorben.

            • Guildo@feddit.de
              link
              fedilink
              arrow-up
              1
              ·
              1 year ago

              Komisch, dass mir Australien bei den helmpflichtigen Ländern nicht angezeigt wird.

              Trotz der überzeugenden Forschungslage lassen sich „Helmgegner“ schwer umstimmen, denn der Kopfschutz wird in der Radfahr-Szene auch als Symbol einer verfehlten Mobilitätspolitik gesehen. Vor allem würden Prioritäten falsch gesetzt. Ein Vorwurf lautet: Mit Helmwerbung schiebt man die Verantwortung auf die potentiellen Unfallopfer und behandelt nur das Symptom von Radfahrunfällen, anstatt die Ursachen zu bekämpfen. Die Ursachen lägen in der schlechten Infrastruktur und der Unfallgefahr durch Autos. In den Niederlanden würde schließlich kaum jemand einen Helm tragen und die Radinfrastruktur ist dort sehr gut ausgebaut.

              Der Vorwurf ist allerdings unbegründet. Es herrscht Konsens darüber, dass zuallererst Unfälle verhindert werden müssen. Und dabei hilft natürlich kein Helm, sondern eine sichere Infrastruktur, Fahrerassistenzsysteme, Tempolimits oder auch richtiges Verhalten der Verkehrsteilnehmenden. So können die größten Gefahren vermieden werden und das sind Zusammenstöße mit Autos. Unfallgegner Nummer Eins ist nach wie vor der Pkw (75,3 %) und in den meisten Fällen auch Verursacher. In 2019 kamen 175 Radfahrende durch Pkw und 74 durch Lkw ums Leben, so das Statistische Bundesamt [11].

              Aber Unfälle passieren. Selbst wenn der Helm keine Garantie gegen Kopfverletzungen ist, kann er sie aber innerhalb der Grenzen seines Wirkungsbereichs verhindern oder zumindest abmildern. Etliche Unfälle ereignen sich nicht bei hohen Geschwindigkeiten oder durch ein Kfz. Fast jede/r dritte getötete Radfahrende (30 %) stirbt bei einem Alleinunfall ohne dass andere Verkehrsteilnehmende involviert waren oder es nachweislich an der Infrastruktur lag. Im Jahr 2019 waren es 135 Radlerinnen und Radler (Destatis). Besonders der „E-Bike“-Boom und die größer werdende Nutzergruppe der älteren Menschen machen den Fahrradhelm darum unverzichtbar und zum Lebensretter, wenn er richtig auf dem Kopf sitzt. Und selbst im Fahrradland Holland, wo eine hohe subjektive Sicherheit besteht, sterben pro Jahr vergleichsweise viele Menschen auf dem Fahrrad (229 Tote in 2020 [12]).

              Ein weiteres Vorurteil gegen den Helm ist das vermeintliche Zurückdrängen des Radverkehrs. Das Werben für das freiwillige Tragen wäre nur die erste Stufe auf dem Weg zu einer Helmpflicht. Diese würde die Freiheit zu sehr einschränken und Angst verbreiten, was zur Folge hätte, dass weniger Menschen dann aufs Fahrrad steigen. Eine Radhelmpflicht gibt es in Deutschland jedoch nicht und die meisten Akteure in der Präventionsarbeit wie die Deutsche Verkehrswacht sprechen sich auch nicht dafür aus. Es herrscht zudem Einigkeit, dass der Radverkehr gefördert werden muss. Der Helm rettet nachweislich Leben und macht den Radverkehr dadurch sicherer. Und ein sicherer Radverkehr ist die beste Werbung für das Radfahren.

              https://deutsche-verkehrswacht.de/wissenschaftliche-studien-belegen-schutzwirkung-des-fahrradhelms/

              • Felix Gilcher@berlin.social
                link
                fedilink
                arrow-up
                2
                ·
                1 year ago

                @Guildo ja, komisch - Australien hat definitiv Helmpflicht seit den 90ern https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bicycle_helmet_laws_by_country

                Und was du zitierst ist genau die Kritik die geäußert wird: Die CDU schiebt mal wieder die Helmpflicht-Debatte an, während sie z.B. in Berlin genau die umgekehrte Verkehrspolitik betreibt: Stopp und teilweise Rückbau von Radverkehrsanlagen, Blockade von Tempo 30 und so weiter.

                Die wollen eine Helmpflicht als einzige Maßnahme.

                • Guildo@feddit.de
                  link
                  fedilink
                  arrow-up
                  1
                  ·
                  1 year ago

                  Was die CDU will und labert ist mir gänzlich egal. Was mich interessiert ist ob in jedem Land mit Helmpflicht die Anzahl der Radfahrer zurückgegangen ist.

      • AggressivelyPassive@feddit.de
        link
        fedilink
        arrow-up
        2
        ·
        1 year ago

        Nee, das Beispiel ist genau richtig. Ich setze mich in beiden Fällen einem Risiko aus. Dabei gefährde ich hauptsächlich mich selbst.

        Ein Risiko fordert jährliche zehntausende Todesopfer. Das andere ist Radfahren. Warum soll also das eine Risiko “halt Teil der Kultur” sein, das andere aber nicht?

        • Guildo@feddit.de
          link
          fedilink
          arrow-up
          3
          ·
          1 year ago

          Ne, sorry, da schweifen wir jetzt ab. Es geht ums Fahrrad fahren. Regeln zur Sicherheit sind richtig und wichtig. Wo wären wir denn, wenn es sowas nicht gäbe? Alkohol ist da nochmal ne andere Debatte und da bin ich auch härter unterwegs. Teufelszeug.

          • AggressivelyPassive@feddit.de
            link
            fedilink
            arrow-up
            4
            ·
            1 year ago

            Nee, das ist kein abschweifen, das ist exakt der Punkt.

            Es gibt ein gewisses Risikoniveau, dass wir akzeptieren müssen. Und die Wahrnehmung dieser Niveaus klafft sehr stark auseinander. Wenn ich ein Risiko vollkommen okay finde, muss ich ein objektiv wesentlich kleineres Risiko aber eben auch okay finden.

            Du argumentierst super emotional, es kommen keine Argumente, außer, dass man für alles Regeln braucht. Aber das ist ein illusorischer Kontrollwahn. Typisch für die CDU allerdings. Insofern bist du vom auf Linie mit dem Artikel.

            • Guildo@feddit.de
              link
              fedilink
              arrow-up
              1
              ·
              edit-2
              1 year ago

              Juchhey Freiheit! Der Tüv ist dann garantiert auch illusorischer Kontrollwahn. Lass doch einfach alle machen, wie sie wollen. Wenn was von der CDU gesagt wird, ist es auch automatisch schlecht. /s