Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich zu den großen Demonstrationen gegen die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) geäußert.
Er verurteile die antiisraelischen Proteste beim ESC »auf das Schärfste«, sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Warum äußert sich der deutsche Antisemitismusbeauftragte zu Protesten in Schweden bei denen es keine große Beteiligung von Deutschen gab?
Klein kritisierte, dass die israelische Sängerin Eden Golan , gegen die es zahlreiche Boykottaufrufe gegeben hatte, von den Protestierenden mit den Handlungen der israelischen Armee in Verbindung gebracht wurde.
Naja. Ihr Song hieß ursprünglich „October Rain“ und musste umbenannt werden, weil der ESC fand das das zu sehr an den Angriff der Hamas am 8. Oktober erinnert
»Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen«, so Klein.
Die Sängerin hat die Aktionen aber nicht verurteilt. Und wenn du ein Land bei einem Internationalen Weltkampf vertrittst, hilfst du eben dabei das Image dieses Landes aufzupolieren. Das ist ja auch der Grund, warum Länder wie Katar oder Saudi Arabien sich Fußballclubs und Sporttuniere erkaufen.
»Hierunter leidet gerade die progressive israelische Kulturszene bereits jetzt erheblich.«
Ich würde eher sagen, die progressive israelische Kulturszene leidet unter dem Vorwurf antisemitisch zu sein, wennsie Netanyahu kritisieren.
Sängerin Golan musste in Malmö mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften geschützt werden und durfte ihr Hotelzimmer kaum verlassen.
Kulturschaffende aus Israel sähen sich »zunehmender internationaler Isolation ausgesetzt«, sagte Klein.
Auch ich finde es schrecklich, dass linke Israelische Künstler mit pro-palästinensischer Haltung von rechten und selbst linken Medien in in-und Ausland diffamiert und angegriffen werden
https://monde-diplomatique.de/artikel/!5976816
Er kritisierte auch, dass die Klimaaktivistin Greta Thunberg an den Demonstrationen gegen Israel teilgenommen habe.
Dies sei »traurig, wenn auch nicht überraschend«, sagte er. »Sie sollte sich ebenso wie die Protestierer hierzulande klarmachen, dass sie an absolut falscher Stelle angreift.«
Wieso? Sollte der Job eines Antisemitismusbeauftragten nicht sein Antisemitismus zu bekämpfen statt legitimen Protest zu „kritisieren“.
Am ESC-Austragungsort im schwedischen Malmö hatten vor dem Hintergrund des Kriegs im Gazastreifen Tausende Menschen gegen die Teilnahme Israels an dem Musikwettbewerb demonstriert.
Mehrere Teilnehmende des ESC hatten zum Boykott von Golan aufgerufen. Eine norwegische Punkte-Ansagerin zog sich am Samstag kurz vor der Übertragung zurück und begründete dies in einem Statement mit der Parole »Free Palestine«.
Während der Veranstaltung am Samstagabend wurde die israelische Sängerin Eden Golan ausgepfiffen und ausgebuht, einige Zuschauer verließen aus Protest während ihres Auftritts die Arena. Golan schaffte es mit ihrem Titel »Hurricane« dann aber dank eines starken Publikumsvotums auf Platz fünf.
Da musste nicht nur der Titel des Songs geändert werden. Da mussten drei Songs eingereicht werden bis einer den Richtlinien entsprach:
https://www.eurovision.de/news/Nach-Diskussion-um-Songtexte-Israel-ist-beim-ESC-2024-dabei,israel1758.html
Von daher finde ich es gelinde gesagt unpassend die Proteste antisemitisch zu nennen. Die haben sich ja offensichtlich nicht darauf bezogen, dass es sich um eine israelische Sängerin gehandelt hat, sondern eben darauf, dass versucht wurde, politische Botschaften zu vermitteln.