wow… Auf die Frage “Für mein Vorankommen im Job stellt meine Partnerin ihre Ansprüche erst mal zurück” haben 39% mit ja geantwortet, daraus wird in der Zusammenfassung: “39 Prozent der jungen Männer möchten zudem, dass ihre Partnerin die eigenen Ansprüche zurückstellt, um ihnen den Rücken freizuhalten.”
Das sind zwei komplett verschiedene Dinge! Das eine ist eine Zustandsbeschreibung, das andere eine Erwartungshaltung!! Auf die gleiche Art könnte man aus “Ich stehe häufig im Stau” und 50% antworten mit Ja ein “50% finden es gut im Stau zu stehen” machen.
Das gleiche gilt mit
- Ich habe normalerweise das letzte Wort bei Entscheidungen in meiner Beziehung oder Ehe 49 mit Ja —> *49 Prozent finden es wichtig, in der Beziehung oder Ehe das letzte Wort bei Entscheidungen zu haben *
- Ich muss im Job genügend Geld verdienen; meine Partnerin ist vor allem für die Hausrabeit zuständig 52% mit Ja —> 52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen. Für Hausarbeit ist ihrer Meinung nach vor allem die Partnerin zuständig
Also ich habe ja den Eindruck dass die Autor:innen: Katharina Hofmann, Sarah Koch, Alexandra Tschacher und Claudia Ulferts hier etwas überinterpretiert haben.
Wobei die Headline wohl tatsächlich so aus den Daten hervor zu gehen scheint.
Wichtige Richtigstellung, Statistik lesen will gelernt sein!
Ist eigentlich weniger ein Problem mit Statistik sondern mehr mit Sprachverständnis bzw. Fragendesign.
Mal ne Frage zum Nutzen von :innen, weil das neu für mich ist. Ist es in diesem Fall nicht überflüssig, da alle Autoren Frauen sind? Also könnte man dann nicht einfach Autorinnen sagen, wenn man die weibliche Form nutzen will?
Na ich kann ja nicht wissen ob sich auch alle als Frau identifizieren🙂. Kenne mich da auch nicht aus aber viel, hilft bekanntlich auch viel…
Erschreckend, heute immer noch solche Zahlen zu sehen, gerade bei jungen Leuten
Irgendwer schrieb auf Twitter dass die Studie evtl Probleme hat mit der Repräsentation. Also neben der Schlagzeile hier wurde z.b. auch Fragen zur Einstellungen zu homosexualität abgefragt und die Antworten diesbezüglich waren wohl chauvinistischer / menschenfreundlicher als in anderen repräsentative Studien. Somit haben wir hier eine Studie die mehreren anderen Studien wiederspricht was auf einen methodischen Mangel hinweist
hast du mir nen Link?
https://twitter.com/OlafStorbeck/status/1667866483039301632
Ich hoffe mal es waren methodische Fehler. Weil mit dem Ergebnis läuft mit echt ein Schauer über den Rücken runter
Lieber über Nitter angucken.
Auf der anderen Seite wäre das wieder Öl auf die Mühlen der ganzen Antifeminismusideologen.
Traurig. Was für Vorbilder muss man für so ein Weltbild haben?
Andrew Tate
Das kommt hin. Den hatte ich schon verdrängt.
Das ist wie bei jedem Trauma, verdrängen hilt nicht… nur Aufarbeiten.
Das Problem ist ein globales, wie der heute veröffentlichte Gender Social Norms Index 2023 der UN zeigt.
9 out of 10 men and women hold fundamental biases against women. Nearly half the world’s people believe that men make better political leaders than women do, and two of five people believe that men make better business executives than women do. Gender biases are pronounced in both low and high Human Development Index (HDI) countries. These biases hold across regions, income, level of development and cultures—making them a global issue.
Frauen haben mehr Erfahrung und Bildung als je zuvor, aber auch in jenen Ländern, in denen sie höher gebildet sind als Männer, verdienen Frauen um 39% weniger.
Jeder vierte hält es dem Report zufolge für gerechtfertigt, dass Ehemänner ihre Frauen schlagen.
Finde es in dem Kontext unheimlich wichtig auch sowas hier wahrzunehmen.
https://www.deutschlandfunk.de/umfrage-maennlichkeit-kritik-100.html