Der anstehende Jobkahlschlag ist der Vorbote des drohenden Niedergangs bei VW: Viel zu lange haben es sich Belegschaft und Management von Deutschlands wichtigstem Konzern in alten Gewohnheiten bequem gemacht. Wolfsburg kämpft ums Überleben.
Das, was den Volkswagen-Beschäftigten in dieser Woche ins Intranet flatterte, war in vielerlei Hinsicht eine Bankrotterklärung. In seltener Offenheit verkündete VW-Markenchef Thomas Schäfer der Belegschaft eine unangenehme Botschaft: Die Marke Volkswagen ist mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig, hieß es da. Gleichzeitig kündigte er spürbare Einschnitte an: “Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal.”
Auch wenn noch nicht feststeht, wie viele Stellen genau wegfallen sollen, ob Altersteilzeit dabei eine Rolle spielen soll. und auch wenn Die Untergangsrhetorik des Managements natürlich auch Verhandlungstaktik im Machtpoker mit den Gewerkschaften ist: Es ist ein Tabubruch, den Schäfer und sein Vorstandskollege Gunnar Kilan da verkündet haben. VW-Chef Oliver Blume, in Personalunion nebenbei noch Porsche-Chef, droht, die Axt an die Stammbelegschaft in Deutschland zu legen. Erstmals sollen bei Deutschlands wichtigstem Industriekonzern dauerhaft Stellen wegfallen.
Es ist das größte Sparprogramm in der Geschichte von Volkswagen. Zehn Milliarden Euro will der Konzern sparen, die Kosten um 20 Prozent drücken. Der Autoriese strebt den Radikalumbau an, weil es anders nicht mehr weitergeht. VW muss sich neu erfinden, oder untergehen. Schon vor einigen Tagen hatte Schäfer laut “Handelsblatt” in einem internen Podcast Personalvorstand Gunnar Kilan selbst gesagt: “Wir sind zu langsam, zu träge, zu kompliziert - das ist nicht überlebensfähig.” Dass es so weit gekommen ist, hat viel damit zu tun, dass Management und Belegschaft zu lange die Augen vor unbequemen Wahrheiten verschlossen haben.
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Augen zu und durch war jahrelang auch das Motto des Managements. Viel zu lange hat es den Konzern weiter auf teure Premium-Modelle statt günstige Einsteiger-E-Autos getrimmt. Und dabei einseitig nur auf die China-Karte gesetzt - ohne einen Plan B zu entwickeln für die Zeit, wenn die Autobauer aus der Volksrepublik technologisch aufgeschlossen haben - und VW dort überflüssig machen. Nun ist diese Zeitenwende gekommen. Doch außer “Vorwärts zum Sieg” kommt aus der Chefetage nicht viel.
“Es gibt für uns kein Argument, warum wir nicht auf der gleichen Kostenbasis in China Fahrzeuge entwickeln und herstellen wie unsere chinesischen Wettbewerber”, beharrt Blume in der “FAZ” auf der China-Strategie. Die Konkurrenz aus den USA, Japan oder Frankreich sieht das anders. Sie kehrt der Volksrepublik längst den Rücken.
VW dagegen setzt noch einen drauf. Und baut die inzwischen schicksalhafte Abhängigkeit von China noch aus: Blume verlagert die Entwicklung neuer Elektroautos weg von Wolfsburg in die Volksrepublik. Ein eigenes Entwicklungszentrum dort soll künftig losgelöst von der Zentrale für den chinesischen Markt entscheiden.
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Das ist umso dramatischer, weil Oliver Blume überhaupt nur deswegen VW-Chef wurde, weil es in China nicht lief - und er im vergangenen Herbst antrat, das zu ändern. Ein knappes Jahr später steht VW im Reich der Mitte genauso schwach da. Und alles was Blume bislang einfällt, ist zu Hause in Wolfsburg den Rotstift anzusetzen. Ob der Konzern an den Herausforderungen der Zeit zerbricht, hängt davon ab, ob es Blume und seiner Kontrahentin Cavallo gelingt, alte Gewohnheiten abzulegen, in denen es sich die Verantwortlichen bei Volkswagen zu lange gemütlich gemacht haben.
Der Konzern ist zu teuer und hat die Wende zur Elektromobilität zu lange verschlafen. Während in Wolfsburg über Weihnachtsgeld und Werksauslastungen gezankt wurde, sind in den USA mit Tesla und vor allem in China neue Konkurrenten entstanden, die dem Autoriesen bei Stromern längst das Wasser reichen können. Trotz des Umbruchs bot der Autobauer seiner Belegschaft weiter Vorzüge, die noch aus den 1950er Jahren stammen: einen üppigen Haustarifvertrag, dessen Klauseln die Gewerkschaften mit Zähnen und Klauen verteidigten. Abgesichert durch die niedersächsischen Ministerpräsidenten, die dank VW-Gesetz von der Seitenlinie mitregierten.
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IG Metall und VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo pochen eisern auf die Beschäftigungsgarantie, die sie dem Management einst vor Jahren abgerungen haben: keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2029. Ganz so, als würde die Autowelt sich weiter nur um die Wunschlisten deutscher Gewerkschaftsfunktionäre drehen - und wären nicht schon Lichtjahre weiter. VW droht nun womöglich genau das, was das Wolfsburger System immer tunlichst zu vermeiden suchte: ein offener Konflikt zwischen Vorstand und Betriebsrat.
Also haben sie den Umstieg auf E-Autos phänomenal versacksemmelt und die Gewerkschaften sind jetzt Schuld?
Boah, ich werde es feiern sobald VW pleite ist.
Die sollten zuerst die Chefetage rausschmeißen, die die falschen Entscheidungen getroffen haben. Ohne Abfindung. Groß Knete verdienen, aber die Verantwortung müssen dann die anderen tragen.
Stimme ich dir zu. Leider wird das so nicht ablaufen.
Also haben sie den Umstieg auf E-Autos phänomenal versacksemmelt und die Gewerkschaften sind jetzt Schuld?
Die Hauptschuld liegt natürlich beim Management, aber ich glaube nicht, dass die Gewerkschaften und Betriebsräte hier unschuldig sind. Die Betriebsräte waren da ja auch in einige Skandale verwickelt und es ist leider auch realistisch, dass Betriebsräte und Gewerkschaften kein Interesse an der E-Mobilität haben. Dadurch fallen leider unweigerlich Jobs weg, weil die Motorenproduktion einfacher wird.
So habe ich das noch nicht gesehen. Vielen Dank!
Sicherlich ist die Sache nicht schwarz und weiß. Aber das Framing des Management, es liege an Arbeitnehmerrechten, ist böswillig falsch.
Dem Betriebsrat kann man vorwerfen, dass sie keinen Druck gemacht haben, das Unternehmen zukunftsicher aufustellen. Ja, durch E-Autos fallen in der Theorie erstmal Jobs weg. Gleichzeitig verdient man mit E-Autos ja nicht plötzlich weniger Geld und könne deshalb weniger in die Belegschaft investieren. Hätte VW die Wende früh genug begonnen, hätte man eine vernünftige Strategie ausarbeiten können, die das berücksichtigt. Umschulungen für junge Mitarbeiter (eventuell Expansion um wegfallende Stellen auszugleichen) und eine im Verhältnis schrumpfende Belegschaft wegen Ruhestand statt Kündigung.
Was ich damit sagen will. Der Konzern hats verbockt und dazu hat vermutlich auch der Betriebsrat einen Teil beigetragen. Das Management benennt jetzt aber unsinnige Feinbilder von Arbeitgebern, wie faire Bezahlung und Schutz gegen unwillkürliche Kübdigungen, ect., die das Problem nicht verursacht haben, anstatt die Sache ernsthaft aufzuarbeiten.
verdient man mit E-Autos ja nicht plötzlich weniger Geld und könne deshalb weniger in die Belegschaft investieren.
Vermutlich schon. Es wird dadurch tendenziell Wertschöpfung an Zulieferer (Batteriehersteller etc.) ausgelagert und die bekommen dann auch ein größeres Stück vom Gewinn. VW versucht da zwar gegenzuhalten, aber die Investitionen in Batteriefabriken verursachen erstmal vor allem Kosten. Dass das nicht 100% ohne Probleme für die Belegschaft ablaufen würde, war also immer klar.
Ansonsten hast du aber Recht. Das ganze ist von einem Problem, dass man mit ein paar weniger tollen Tarifrunden und etwas Vorruhestand hätte lösen können zu einer echten Gefahr geworden.
Vermutlich schon. Es wird dadurch tendenziell Wertschöpfung an Zulieferer (Batteriehersteller etc.) ausgelagert und die bekommen dann auch ein größeres Stück vom Gewinn.
Ich denke ehrlich gesagt, dass das Gegenteil der Fall ist. Einer der hervorstechendsten Unterschiede zwischen E-Auto und Verbrenner ist die Differenz der verbauten Teile. Für einen Verbrenner sind wesentlich mehr notwendig, was sich auch in der Zahl der Zulieferer niederschlägt. Tatsächlich dürfte der Trend zu E-Autos für die Zuliefererbranche deutlich verherrender sein, als für die großen Autokonzerne (mit Ausnahme der Unternehmen, die ein paar Jahre vorgedacht und sich bereits auf das kommende eingestellt haben, aber hier sind wir wieder beim selben Thema).
Zugegeben, die geringere Quantität an Zulieferern ändert wenig daran, dass die Batterie im Augenblick einen deutlich größeren Anteil am Wert eines Autos hat, als sagen wir ein übliches 6-Gang Getriebe. Trotzdem bezweifle ich, dass die Autohersteller hier mehr an externe Zulieferer abdrücken müssen, als zuvor. Zumindest nicht langfristig. Derzeit stehen sie womöglich wieder vor dem Problem, dass sie nicht rechtzeitig in die zugehörige Industrie investiert haben und kurzfristig Verträge schließen müssen. Langfristig gehe ich allerdings davon aus, dass sie diesbezüglich massiv kosten einsparen können, insbesondere wenn sie die Betteriefertigung selbst übernehmen (was bei einigen großen Autoherstellern bereits der Fall ist und bei anderen wie VW zumindest im Aufbau).
So oder so. Ein E-Auto ist im Kern deutlich weniger Komplex als ein Verbrenner. Der derzeitige Flaschenhals für den Preis (die Akkuproduktion), war lange Zeit vor allem ein materialwissenschaftliches Problem, ist jetzt bor allem ein Skalierungsproblem und wird künftig durch erwartbare Evolution in der Materialwissenschaft deutlich sinken. Das hat zur Folge, dass Autos bauen langfristig ein gutes Stück günstiger wird (auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ein möglicher Preisverfall zumindest teilweise durch noch teurere Zubehörverkäufe und Co abgebremst wird). Für die Autohersteller bedeutet das mehr Marge oder mehr Absatz. So oder so gut für die Branche.
Wenn VW jetzt Arbeiter entlassen muss, statt zu expandieren, dann zeigt das nur die Inkompetenz des Managements. Wenn man ein paar Jahre mehr vorplant, hätte man diese Entwicklungen voraussehen können und die Kosten für die Wende wären erheblich geringer gewesen. Diese Inkompetenz müssen jetzt die Arbeitnehmer und realistisch gesprochen der Staat und damit die Bürger tragen.
Dem Betriebsrat kann man wie ich bereits sagte vorwerfen, dass er ebenfalls nicht zu einer sinnvollen Ausrichtung des Unternehmens gedrängt hat. Sie haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, dass der Konzern notwendige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt haben. Das sie jedoch vernünftige Verträge und Arbeitnehmerrechte für die Arbeitnehmer herausgeschlagen haben, hat mit dem Problem nichts zu tun.
Im Kern bleibt ein inkompetentes Management, die die aktuelle Krise nutzen um ihrem üblichen Framing gegen Arbeitnehmerrechte Gewicht zu verleihen. Was natürlich auch bequemer ist, denn wenn man tatsächliche Fehler des Betriebsrates anspricht, dann klaffen da eben die eigenen deutlich größeren.
Ja, da bringst du gute Argumente vor: Wenn es gut läuft können die Hersteller so eine Transformation durchaus zur vertikalen Integration nutzen.
Also wenn man jetzt alle Manager feuert und die Belegschaft so belässt, ist der Konzern wieder in Ordnung?
Auf jeden Fall besser dran als wenn man’s anders herum macht.
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Wenn davor doch nur irgendjemand gewarnt hätte…
Außer zahlreiche Experten inkl. Klimaschutz-NGOs die auch die wirtschaftlichen Argumente angeführt haben, wenn Emissionsstandards mal wieder verwässert wurden.
Gerettet werden sie doch eh am Ende, “wegen der Arbeitsplätze”
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Wäre ja nicht das erste Mal, das Konzerne “gerettet” werden, als letztes ja tui während Corona. Was ist mit dem ganzen Geld wohl passiert …
Warum nicht das Bürgergeld erhöhen und eine Transfergesellschaft für die ehemaligen VW Mitarbeiter schaffen? Dann kann man VW ohne schlechtes Gewissen pleite gehen lassen.
Seit dem Abgasskandal kommt VW für mich einfach kategorisch nicht mehr in Frage. War davor schon eher abgeneigt weil wirklich jede Person aus meinem Umfeld die VW fährt sich über zu oft auftretende Mängel bei relativ jungen Fahrzeugen beschwert.
Was soll man da sagen außer: “Tja”?
Warte schon seit dem Abgasbetrug darauf, dass die dt. Autoindustrie endlich mal aufs Maul fliegt.
Naja. Man sollte sich schon noch ein zwei Sätze gepfefferte Tirade zurechtlegen, sobald die Diskussion aufkommt, ob nicht der deutsche Steuerzahler den Konzern finanziell vom Baum abschneiden könnte…
“Passiert”?
Hätte ja niemand vorhersehen können. Aber schon 2027 gibt es einen günstigen Elektro-Kleinwagen.
Einstiegspreis 29.999,99 €.
Räder, Motor, Akku, Sitze, Windschutzscheibe sind optionale Extras. Windschutzscheibe nur im Premium Paket mit 27 Zonen Klima, Kopfstützentablets, Massagesitzen und persönlichem Chauffeur verfügbar. Räder nur als Abonnement für 99.99/Monat mit Onlinezwang.
So schnell? Glaube ich nicht.
sei VW
habe mit dem up! ein kleines und sparsames Auto im Angebot, Verbrenner wie Elektro
Liste der Vorbestellungen ist lang, Pflege- und Lieferdienste reißen sich um die Wagen
Stelle den Wagen ein, obwohl id3 und co nicht fertig sind und viel zu teuer
“Warum können wir keinen Gewinn haben…?”
Ich würde wirklich gerne mal in deren Köpfe gucken. In welcher Welt macht dieser move Sinn?
Keiner dieser Köpfe, würde aber auf klassischen Tunnelblick durch Gier tippen.
VW ist lange in China aktiv und mit dem Land “gewachsen”. Anfangs abgehalfterte, aufgehübschte Santanas, heute Dank steigendem Wohlstand immer weiter Richtung Premium. Günstige, kleine E-Autos können die Chinesen heute selber gut genug, aber bei Premium zieht vielleicht noch die europäische Karte. Also setzt man darauf, die eigentliche Entwicklung und den Rest der Märkte vollkommen ignorierend.
Naja, es gab ja aber offensichtlich ein bereits fertiges, sehr beliebtes Produkt. Natürlich ist das nicht so profitabel wie ein Luxusauto, aber es ist ein Schritt in einen Markt, der ohne Frage kommen wird.
Schon. Aber offenbar wird dort in der Leitungsetage nach diesem Halbsatz
Natürlich ist das nicht so profitabel wie ein Luxusauto
direkt aufgehört zu lesen.
Erinnerst dich an die Geschichte vor nem halben Jahr? VW lässt Ingenieure mit eigener Flugzeugflotte alleine aus Prestige-Gründen von Salzburg nach Wolfsburg pendeln? (Plus die Flugzeuge liefen die längste Zeit über eine Briefkastenfirma auf den Cayman-Islands.)
Mich wundert da gar nichts.
Alles geht in Wellen, auch das Leben eines Konzerns/einer Industrie. Wir hatten mit unserer Autoindustrie ohnehin schon erstaunlich lange Glück, jetzt holen die selbstgemachten Fehler sie ein.
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richtig viel Handarbeit
Ja und?
Es ist ja nicht so, dass Roboter- und Automatisierungstechnik kostenlos wären in Anschaffung und Betrieb. Ob das mehr oder weniger kostet als der Typ am Band? Das kann nur eine betriebswirtschaftliche Betrachtung dieser Arbeitsschritte zeigen.
Ich verstehe nicht, wieso immer so getan wird als ob Personal automatisch teuer wäre und (hochkomplexe, hochmoderne, fehleranfällige, ständig kaputte) Technik automatisch wahnsinnig billig.
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Einfach Vater Staat um Geld anbetteln, so wie immer. Kommt halt die Abwrackprämie 2.0, Geld fürs Alte, Rabatt aufs E-Fahrzeug. Muss halt nur groß und überzeugend angekündigt werden, dann fließen auch die Manager Gehälter wieder weiter. Alte Leier eben.
Hat der Markt wieder einmal geregelt.
Kein Problem, wir zahlen dann alle gemeinsam die Rettungspakete ♥️
In der Folge belief sich der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2022 auf 12,5 (4,0) Mrd. €.
https://geschaeftsbericht2022.volkswagenag.com/konzernlagebericht/volkswagen-ag/jahresergebnis.html
Wenn eine Firma Gewinn macht, heißt das nicht, dass sie auch zukunftsfähig ist.
Aber es heißt nach meinem Verständnis, dass Geld da wäre, das man investieren könnte um das zu ändern.
Denkt denn wieder niemand an die Aktionäre???
Hab’ gerade schon geguggt, ob die Aktie günstiger geworden is, dass ich wenigstens 5€ von dem Blödsinnkuchen abhaben kann, aber leider nich.
Aber denk doch mal an die armen Aktionäre!
Der Gewinn erklärt vielleicht schon, dass man jedes Jahr so weiter macht. Wieso irgendetwas ändern, wenn es doch läuft…
Das ist der Jahresabschluss es Konzerns “Volkswagen AG”. Der Bericht dreht sich um die “Marke Volkswagen”. Zum Konzern gehörten 13(?) Marken: https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen_AG#Struktur,_Marken,_Tochtergesellschaften
Es kann also sein, dass der Konzern besser dasteht als die Kernmerke am Stammwerk Wolfsburg.
Letztes Jahr Herbert Diess entlassen, obwohl der scheinbar sehr bemüht war in Richtung Zukunft zu Denken. Und jetzt gefühlt schlechter da zu stehen.
Schon scheiße, dass dem Management immer nur einfällt in der Produktion zu sparen, obwohl sie selbst die falschen Entscheidungen getroffen haben, die zu den den Problemen geführt haben.
Und ich verstehe es auch echt nicht, der Konzern hat eine super Elektro-Plattform und die auch durchaus in einer ansehnlichen Produktpalette inzwischen. Nur an der Software müssen sie dringend arbeiten, wie eigentlich alle europäischen Hersteller, da ist ihnen Tesla meilenweit voraus. Aktuell bricht ihnen die dämliche deutsche Förder-Politik ein wenig das Genick, aber das war zu erwarten, und in China werden sie nix reißen, das Thema ist durch. Aber Europa und USA stehen ihnen offen, wenn sie nur mal auf Ihre Nutzer hören würden, und die dringenden Probleme angehen würden. Aber anscheinend ist meckern wie scheiße die Welt ist, und Leute rauswerfen das einzige, was das Management kann.
Den Vorsprung, den die vor kurzem bei E-Antrieb unter den europäischen Herstellern hatten, haben sie so langsam leider wieder verspielt.
Nur an der Software müssen sie dringend arbeiten, wie eigentlich alle europäischen Hersteller, da ist ihnen Tesla meilenweit voraus.
Woran macht sich das bemerkbar?
Ich hatte nen 2021er Audi. Login im Auto, synchronisation mit dem Handy, Updates Installation, Standheizung über App anmachen. All das machte regelmäßig Probleme :(
Jetzt hab ich nen elektro BMW, und es ist alles zuverlässiger. Tesla kA
Ich kann mich theoretisch mit der VW Cloud verbinden und online services über mein Telefon verwenden. Hat nur bislang kein einziges mal funktioniert. Server Verbindung timeout. Aber Funktionen wie Android Auto freischalten ginge darüber ohnehin nicht. Dazu musste ist in eine Werkstatt! Die müssen sich dann etwas schicken lassen um das freizuschalten.
Das Auto hat auch eine Start-Stopp-Automatik. Es ist mehrfach passiert dass das Auto an einer Ampel aus ging. Aber nicht mehr an. Softwareproblem. Steuergerät muss getauscht werden. Ich wiederhole: ich muss in eine Werkstatt, die müssen Hardware tauschen und ich muss das bezahlen. Warum kann ich sowas nicht OTA kostenlos zuhause einspielen?
DieStart-Stop-Aurtomatik kann man auch ausschalten. Aber wenn man das Auto neu startet ist sie wieder an. Lässt sich auch nicht irgendwo in der Konfig einfach dauerhaft abschalten.
Es ist einfach nur peinlich was die da ausliefern.
Bei VW habe ich das Debakel durchaus mitbekommen. Ich hatte meine Frage jetzt eher auf das “alle europäischen Hersteller” bezogen. Soweit ich das verstanden habe, ist Tesla doch nur bei dem Autopiloten weiter, auch wenn das übertrieben gehyped wird und noch weit von (rechts)sicheren Betrieb entfernt ist?
An leider viel zu vielen Stellen.
Im Tesla sieht die Oberfläche modern und erwachsen aus, im VW-Konzern alles eher bunt, grob und so ein bißchen Kindergarten.
Bei Tesla drückst Du auf den Bildschirm und es reagiert sofort, bei der VW-Software braucht es eine Gedenksekunde.
Es lässt sich beim Tesla deutlich mehr konfigurieren als bei VW, bspw. geht bei VW das Kriechen nicht abschalten, oder der Tempomat mit Schilderkennung lässt sich nicht mit zusätzlichem Offset einstellen.
Im Tesla funktioniert vieles automatisch, da gehen Sitz- und Lenkradheizung automatisch an, der Automatik-Blinker mit Fahrspurerkennung ist saugut. Die Navigation mit Restreichweitenplanung und die Ladeplanung sind 1a, da braucht man nicht mehr selbst denken, das funktioniert einfach. Bei VW haut das mit der Restreichweite nicht annähernd so gut hin.
Mit der Tesla-App hast Du fast immer den aktuellen Status, und wenn das Auto mal im Standby ist, dann dauert es halt mal 10-15 Sekunden, bei VW dauert es grundsätzlich mindestens 20-30 Sekunden bis die App aktualisiert hat, und wenns dumm läuft, wartet man auch schonmal eine Minute, besonders bei Rückmeldungen, wenn man mal was remote steuern will. Und den Tesla kannst Du beinahe komplette aus der App steuern, bei VW gerade mal die Klimaanlage, das Laden und je nach Modell auch mal Fenster oder Türen. Ich hatte auch noch keinen Ausfall der Tesla-App, die funktioniert einfach immer, bei VW ist das Ding alle paar Tage für Minuten oder Stunden offline, weil die Server mal wieder nicht erreichbar sind.
Bei Tesla bekommt man Updates bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag und da sind gerne auch mal neue Funktionen dabei. Bei VW gibt es im Moment hauptsächlich kleinere Updates des Infortainment-Systems, echte Verbesserungen sind wohl nicht zu erwarten, und wenn dann nur für neuere Modelljahre. Altkunden gehen leer aus, Backports scheint für VW ein Fremdwort zu sein.
Man muss fair sein, einige Dinge sind im VW-Konzern auch besser. Die Schilderkennung funktioniert deutlich besser und der Abstandstempomat ist auch weniger zickig. Es piepst nicht wegen jedem Scheiß (wobei, was das angeht sind die Asiaten sogar noch schlimmer).
Der Hauptvorteil von VW ist die Hardware, einem VW traue ich zu, auch nach 10 Jahren noch übern TÜV zu kommen, während ich bei Tesla den Lagern bspw. nicht über den Weg traue, und Tesla geht leider den Weg, möglichst viel Hardware wegzuoptimieren, was Tesla für mich inzwischen uninteressant macht. Und da liegt dann auch echt die Möglichkeit für VW zu punkten, die Software können sie ändern, dann sind das Bomben-Fahrzeuge. Tesla kann zwar alles mögliche in Software updaten, aber die Hardware können sie nicht per OTA updaten.
Verkaufszahlen weltweit.
Und ist eben auch ziemlich doof wenn du deine ID Plattform absichtlich neutral/unspannend machst um ja nicht deinen anderen Marken den Rang abzulaufen. Wenn man dann nicht reagiert wenn die Konkurrenz bessere Fahrleistungen bietet etc.
Man sollte einfach ne “dumme over the top” config im Angebot haben, auch wenn die meisten dann die kleinere kaufen und damit zufrieden sind. Muss jetzt ja nicht unbedingt Flügeltüren haben und 1000PS aber man könnte sich ja bemühen.Da bin ich jetzt nicht die Zielgruppe.
Klar, der Bums im Tesla ist schon geil, das macht Spaß, aber die Fahrleistungen eines ID.3/ID.4 sind ausreichend.
Für mich sind die Komfort-Funktionen das, was es ausmacht, und viel davon ist inzwischen in Software, das zeigt Tesla ja sehr gut. Nur dass Tesla leider zu viel versucht, Hardware wegzulassen und in Software zu ersetzen, was nicht immer gutgeht, bspw. bei den Parksensoren und in einigen Situationen auch beim Autopilot. Hier könnte VW deutlich mehr machen, aber sie kriegen es seit 2 Jahren einfach nicht gebacken, und man sieht auch zu wenig Fortschritt in der Software. Da hilft dann auch die beste Hardware nix, außer man versucht es über den Preis, wie bspw. bei MG.
Was du beschreibst hat ja eben auch genau Stellenabbau zur Folge, oder?
Es wird aber nicht beim Management gespart, wo man ohne große Verluste viel reißen könnte, sondern in der Produktion, wo eigentlich das Geld verdient wird.
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Every VW I’ve owned and worked on has been needlessly over engineered and complicated to the point that it’s a pain in the ass to do the most basic of maintenance.
And the interior of a 2005 Jetta looks and feels exactly the same as a 2020 Jetta. Hard shitty plastic everywhere and complications under the hood.
Same can be said for most other German cars. It’s about time Germany started focussing on other Industries. The car industry has been dead for quite a while now. They wouldn’t exist without all the subventions they get shoved into their arses.
I don’t understand what happened. German cars used to be the gold standard. Lately they’ve been more invested in engineering mastrubation instead of actually making good cars.
I wanted to replace the rear break pads on my 2010 Tiguan, a job that should take 45 min… Got the wheel off only to find you need a special odb tool to release the fucking calipers… How much money and effort was wasted on this bullshit?
“Vorwärts zum Sieg”
Bisschen unsensibel bei dem Unternehmen.
klingt ein wenig wie “bis zum bitteren Endsieg”