“Hier stimmt etwas nicht.” - Arbeitsbedingungen und Lohn würde ich mal sagen.
Im Rahmen meiner Weiterbildung hospitierte ich im einem ländlichen Krankenhaus, mein Appartement war neben einem Fleischerei Wohnblock. Familien auf engsten Raum, viele aus dem Ostblock, Wodka fast immer in der Hand. An sich waren sie freundlich, aber man konnte ihnen das ausgebeutet sein wirklich ansehen. Natürlich sind Fleischerei Betriebe das negativste aller Beispiele, es zu sehen tat jedoch echt weh.
Ich glaube zwischen denen und den Paketfahrern, die mit ihren Touren die Next-Day-Delivery mit Fahrten quer durch Deutschland ermöglichen und die einfach in ihren Autos pennen tut sich nicht viel.
Du hast noch keine Pralinenfabrik von innen gesehen, oder?
Aber, aber Charlie, Eichhörnchen, wonka wonkas…NEIN!!
Das macht in meiner Heimat die Behindertenwerkstatt. Zweiter Arbeitsmarkt ist auch geil, mit Stundenlohn unter einem Euro.
Wahrscheinlich die wenigsten hier. Erzähl, was ist da los?
Gelbe Augen und Windeln am Fließband 🤫
Die drei Plakate sagen “Studieren ist schlecht”, “Klimawandel ist unwichtig” und “die junge Generation ist faul”
Beeindruckend dumme Kampagne, gratuliere.
Als jemand der einen Handwerksberuf gelernt habe kann ich zu ersterem sagen das der Ausdruck “Blödstudiert” öfter fiel. Gefolgt von “die sind ja sogar zu blöd nen Nagel in die Wand zu hauen”. Was bin ich froh da weg zu sein.
Ich glaube du hast das Zweite falsch verstanden, es soll wahrscheinlich heißen: So wichtig ist euch Klimawandel wohl nicht, dass ihr zu uns aufn Bau kommt um für 15€/h Wärmepumpen zu installieren.
Ich kann den Text in den blauen Feldern ehrlicherweise nur erahnen. Vielleicht steht das ja dort.
“Dabei lassen sich die politischen Klimaziele ohne Handwerk niemals erreichen.” steht im zweiten Bild, wenn ich nicht irre.
Danke fürs entziffern. Macht es ja kaum nachvollziehbarer. Was hat das eine mit dem anderen zu tun…
Das Handwerk ist Bildleser.
Scheiß Akademiker Eltern! Viel zu wenig Bild Leser. Gezeichnet das Handwerk!
Die sollen alle mal arbeiten gehen (für wenig Lohn und noch weniger Arbeitsschutz)!!!1111
EDIT: P.S. Gewerkschaften sind kommunistische Tarnorganisationen und gehören verboten.
Warum ist Guildo gebannt worden?
Und behandeln ihre Azubis dann meist wie scheiße…
Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre!!!
Ein beschissener Spruch. Nur, weil man Lehrling ist, muss man nicht wie Scheiße behandelt werden.
Was spricht gegen Handwerk? Als gelernter Heizungsbauer will ich das beantworten.
-Arbeitszeiten ändern sich gerne mal spontan sodass man kaum Termine nach Feierabend planen kann -die Bezahlung war zu meiner Zeit (2006-2014) unter aller Sau (300-360€ als Azubi, 9€/h als Geselle) -man ist oft dem Wetter ausgesetzt. Ob Dacharbeiten bei 30°C bis sich die Haut vom Rücken schält oder bei -10°C im Rohbau bis einem die Zehen fast abfrieren -Du wirst von Idiotischen Kollegen behandelt wie Dreck. Ich wurde dumm genannt, verarscht, es wurden Vorwürfe gemacht wenn man krank zuhause blieb außer es war eine Sichtbare, schwere Verletzung. -“Psychische Erkrankungen existieren nicht. Das sind Ausreden von Leuten die keinen Bock auf arbeit haben.” Leider wusste ich es in dem Alter nicht besser und habe deswegen Jahrelang mit Depressionen gearbeitet. Gab ja auch Tage an denen ich nicht vom Dach springen wollte. Das schaff ich alleine. Wenn jemand hört ich geh mit sowas zum Arzt bin ich doch auch noch der Geisteskranke. Geendet oder eher pausiert haben die erst als mir gekündigt wurde und ich Monatelang arbeitslos war. Tja, am Land und ohne Führerschein blieb nicht viel anderes übrig als wieder dort zu arbeiten als sie wieder jemanden brauchten. Jetzt mit “ruhender” Depression, dafür mit einem Kollegen der seit einem Herzinfarkt noch cholerischer ist als früher. Also hatte ich jetzt immer wieder Herzrasen und das Gefühl zu ersticken wenn er mich wieder mal grundlos anschrie. Hatte lang gedauert bis ich wusste dass das Panikattacken sind. -Narzistische Kollegen. Wir sind die tollsten und klügsten, alle anderen sind dumm und faul. Besonders diese “Blödstudierten” Architekten. Die können ja nicht mal einen Nagel in die Wand schlagen. Als ob dass das Benchmark für Intelligenz wäre. Für meine Kollegen war es das wohl. Und von den Sprüchen über Ausländer und Juden will ich garnicht anfangen.
Es gibt bestimmt noch mehr Dinge die mir gerade nicht einfallen, aber ich denke mal es spricht genügend gegen Handwerk. Alos sorgt dafür das eure Kinder IRGENDWAS anderes lernen das nicht Bankkonto und psyche fickt.
Puh, wenn ich das so lese, dann hatte ich wohl echt Glück gehabt mit meiner Handwerksausbildung. Allerdings ist diese auch schon über 20 Jahre her, und es war auch ein anderes Gewerk, nämlich Bau-und Möbeltischler. Rückblickend betrachtet, musste ich auch nie so dumme Sachen mitmachen wie z.B. Gewichte für die Wasserwaage holen. Solche Stories kenne ich eigentlich nur vom Hörensagen. Auch, dass mittlerweile ein solch feindlicher Unterton (alle Lehrlinge sind dumm, kEiNeR wIlL mEhR aRbEiTeN, die ganzen Ausländer,…) herrscht, habe ich damals nicht so erlebt.
Klar gab es auch damals schon dumme Gesellen („Wenn der Alte auf die Baustelle kommt, dann erzähl’ ich dem aber was!“ - Chef kommt auf die Baustelle: „Das muss fertig, ihr arbeitet am Samstag auch!“ - Geselle: „Ja Chef, gerne.“). Im Großen und Ganzen habe ich aber - zumindest in Bezug auf das Arbeitsklime - kaum nagative Erfahrungen gemacht.
Die Bezahlung hingegen war unterirdisch. Nicht nur, dass in Bezug auf die Bezahlung LeHrJaHrE kEiNe HeRrEnJaHrE waren, das Geld wurde auch zum Teil einen Monat verspätet ausgezahlt. Auch, dass mein Betrieb der einzige war, deren Azubis das Gesellsnstück selbst bezahlen mussten, hat einen eher darin bestärkt, nach der Ausbildung was anderes zu machen. Wahrscheinlich ist dies nicht einmal zulässig gewesen, aber wenn der Chef auch der Vorsitzende der Kammer ist, dann machste da nix.
Der Chef hatte ein Boot, ein Wohnmobil und zwei Autos.
Nimmt man all diese Sache zusammen, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die Arbeit im Handwerk alles andere als attratikv ist - und danach handeln die Leute auch. Es gibt kaum noch Auszubildende, da diese schon frühzeitig erkennen, was da abgeht. Scheiß Bezahlung, scheiß Arbeitszeiten, scheiß Ausrüstung und Werkzeuge, scheiß Arbeitsklima. Kaum gesellschaftliche Anerkennung.
Anstatt der Situation entgegenzuwirken durch bessere Bezahlung und auch durch bessere Arbeitsbedingungen, setzt man mittlerweile auf billige Arbeitskräfte aus Osteuropa, die nun die ganze Drecksarbeit machen: Kabelschlitze stemmen, Trockenbauwände, Putz und Estrich. Das schürt auch noch einmal den Haß. Viele Handwerker scheinen nicht zu erkennen, dass sich deren Wut nicht gegen den Billiglohnarbeiter richfen sollte, sondern gegen deren Chefs. Dies trägt dazu bei, dass das Arbeitsklima im Handwerk immer schlechter wird.
Mittlerweile habe ich mich blöd studiert (Architekt) und sitze für ein verglichbares Meistergehalt im klimatisierten Büro und ohne Schwielen an den Fingern.
Auf der anderen Seite des Bauplans habe ich aber noch eine interressante Feststellung gemacht, und die betrifft das Handwerk indirekt: Es herrscht im gesamten Bausektor ein immenser Zeitdruck, den letztendlich das Handwerk auffangen muss. Meine These ist, dass duch die ganzen Haus-Umbau-Shows, die damals auf RTL II liefen, eine gewisse Erwartungshaltung geschürt worden ist (z.B. ein ganzes Bauernhaus in 8 Tagen umbauen). Diese Erwartung haben nun auch die Bauherren. Oftmals sind dies Investoren, das heisst, das auch Geld hier eine große Rolle spielt.
Viele Architekten haben deswegen oftmals nicht die Eier in der Hose, ihren Bauherren zu sagen, dass Dinge, wenn sie einmal zur Fertigung freigegeben sind, nicht mehr geändert werden können, wenn der Fertigstellungsternin noch eingehalten werden soll.
Ich vergleiche das immer damit, dass, wenn man sich ein neues Auto bestellt: Man sucht sich die Wagenfarbe aus, die Sitze, die Ausstattung. Wenn die Bestellung aufgegeben ist, dann kann man nichts mehr ändern. In diesem Beispiel hat auch niemand ein Problem damit, dass die Sachen, die man vorher definiert hat, nicht mehr zu ändern sind. Beim Bauen aber denken viele, dass man den Grundiriss des Kellers noch ändern kann, auch wenn der Betonmischer schon am Horizont zu sehen ist.
Viele Architekten versuchen dennoch, die unmöglichen Wünsche des Bauherrn umzusetzen, und das geht letzten Endes wiederum zu Lasten des Handwerkers, der es unter den „Normalbedingungen“ schon scheiße genug hat, in Form von Überstunden, damit die Zeit wieder aufgeholt werden kann.
Kurzum: Handwerk ist unattraktiv, da der Zeitdruck, den der Bauherr aufbaut (Fixer Fertigstellungstermin, da sonst Ausfallkosten geltend gemacht werden) die gesamte Kette herunter weitergeleitet wird - bis zum Hilfsarbeiter. Zudem herrscht eine Arbeitsathmosphäre, die am Stockholmsyndrom grenzt (—> kEiNeR wIlL mEhR aRbEiTeN; LeHrJaHrE sInD kEiNe HeRrEnJaHrE).
Ich feiere es, dass sich die Arbeitswelt inzwischen zugunsten des Arbeitnehmers wandelt. Hier muss sich das Handwerk ebenfalls emanzipieren.
…aber WARUM? Warum sind die Verhältnisse im Handwerk so? Kann eine Firma, die das besser macht, nicht überleben? Führt der Weg zum Markterfolg nur über Ausbeutung?
Warum sind die Verhältnisse im Handwerk so?
Ein Fakor ist die Art und Weise, wie Aufträge im Handwerk zustande kommen. Diese richtet sich i.d.R. nach der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen).
Das funktioniert (stark vereinfacht) so: Der Handwerker erhält neben Bauplänen ein vom Architekten erstelltes Leistungsverzeichnis (LV). Dies ist sozusagen eine Auflistung der Dinge, die der Handwerker ausführen soll. Hier sind die Mengen (z.B. wie viele Quadratmeter Wand, wie viele Fenster, wie viele laufende Meter Abflussrohr,…) schon vom Architekten kalkuliert worden.
Der Handwerker setzt nun seine Preise bei den einzelnen Positionen ein. Da i.d.R. auch die Konkurrenz des jeweiligen Handwerkers gefragt wird, entsteht somit eine Vergleichbarkeit zwischen den Angeboten, und oftmals erhält der günstigste Anbieter auch den Zuschlag.
Aus der Perspektive des Handwerkers macht er also Pauschal-Preise, die sich auf einen bestimmten Leistungsumfang beziehen. Wenn man aber etwas als Pauschale angibt, dann ist es aus ökonomischer Sicht am günstigsten, wenn der Arbeitsaufwand und die damit verbrachte Arbeitszeit so gering wie möglich gehalten wird. Also: möglichst wenig Aufwand/Zeit fürs gleiche Geld.
Wenn nun aber Arbeiten nicht im Sinne des Bauherrn oder der Planung ausgeführt werden, sodass diese vom Handwerker im Nachgang behoben werden müssen, dann investiert der Handwerker mehr Zeit, als ursprünglich einkalkuliert war. Bezogen auf den angebotenen Pauschalpreis kann das bedeuten, dass der Handwerker nun keinen Gewinn, oder gar Verlust macht.
Ursachen können sein: unzureichende Planung, unvorhergesehene Schwierigkeiten (besonders bei der Sanierung von Altbauten) Bauherr entscheidet sich spontan um, Falsches Produkt eingebaut, LV nicht richtig gelesen, Leistungsumfang falsch interpretiert, aus falschem Stolz nicht nachgefragt, keine fähigen Leute,…
Soetwas führt dann dazu, dass mehr Arbeitsaufwand und mehr Arbeitszeit investiert werden müssen. Gleichzeitig aber soll bzw. muss der Fertigstellungstermin eingehalten werden. Dieser Zeitdruck wird dann an die Mitarbeiter vor Ort weitergegeben, die dann länger machen müssen, oder gar Samstags arbeiten müssen.
Hinzu kommt, dass die Handwerksbetriebe tendenziell mehr Aufträge annehmen als sie eigentlich abarbeiten können (Überbuchung). Das heißt, der Druck entsteht nicht nur bei der einen Baustelle, sondern bei allen.
Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass völlig unrealistische Bauzeitenpläne (also eine Übersicht über die einzelnen “Meilensteine”, also bis wann eine bestimmte Arbeit fertiggestellt sein soll, in einem zeitlichen Kontext), oder auch der Umbau von Gebäuden im laufenden Betrieb (in dem Ort, in dem ich arbeite, wurde der Supermarkt umgebaut - während der Verkauf weiterging) ebenfalls dazu beitragen, dass ein enormer zeitlicher Druck auf das Handwerk ausgeübt wird.
Dies ist eine Folge des Kapitalismus. Alles muss so schnell wie möglich fertiggestellt werden, Gewinnausfälle (des Bauherrn) sind nicht geduldet. Ich habe schon Mehrfamilienhäuser geplant, wo die Wohnungen, die bislang nur als Planung existieren, bereits vermietet sind! Sowas ist komplett abgefuckt.
Nur, um das Geheule wirklich mal einzuordnen: Als Alleinstehender beträgt die Höhe des Bürgergeldes aktuell 502€. Wenn man verpartnert ist und beide Bürgergeld beziehen, dann reduziert sich das auf 451€ pro Nase. Verdient ein Partner, reduziert sich der Bürgergeldanspruch auf null, selbst wenn es im Mindestlohnbereich liegt. Klar, die Miete wird dann vom Amt übernommen, aber: 502€ sind verdammt wenig Geld, wenn man sich davon dann komplett ernähren, einkleiden, unterhalten, versichern etc. will. Klingt erstmal nach “viel” Geld, aber wenn das wirklich über Jahre dein einziges Einkommen ist und das an den Verschleiß bestehender Dinge geht, dann wird es bitter. Dann ist das neue Handy oder ein neuer PC schnell mal ein Monatseinkommen. Autos kann man da komplett vergessen und selbst so Verschleißteile am Fahrrad reißen plötzlich riesige Lücken ins Budget.
https://www.buerger-geld.org/regelsatz/buergergeld-tabelle-2023/ https://www.buerger-geld.org/rechner/
Manchen wir mal den Vergleich zum Mindestlohn (den eigentlich halt keiner im Handwerk bezahlen sollte, weil wir hier ja größtenteils von spezialisierten Fachkräften reden): Der liegt aktuell bei 40h bei brutto 2080€ und netto 1.643,20€. Sprich 1142€ über dem Bürgergeld. Und dann ist im Endeffekt die Miete der entscheidende Faktor: Die Höhe der übernommenen Mietkosten unterscheidet sich von Stadt zu Stadt - hier kann man sich dann Szenarien basteln, wo man als in München wohnender Bürgergeldempfänger nahe an einen Mindestlöhner rankommt, aber am Ende ist es halt auch Quatsch. Und verlagert halt das Problem der völlig fehlgeplanten Wohnraumsituation dann auf die Schultern der Schwächsten.
(Und mit der grassierenden Inflation, Mieten etc. sollte man sich jetzt gar nicht so lange mit der Höhe des Bürgergelds aufhalten: Ob das jetzt bei 500€ oder 450€ liegt oder wie auch immer, ist dann im großen und ganzen egal, da wird jede Erhöhung genau wie beim Mindestlohn gerade gnadenlos von den steigenden Kosten aufgefressen. Und der Staat ist halt von der Verfassung her dazu verpflichtet, dass Leute vernünftig versorgt werden und daher gehen da großflächige Kürzungen nicht. Eher großflächige Mindestlohnerhöhungen, um den Abstand wieder zu erhöhen, aber dann weint das Handwerk auch wieder)
1600€ netto für eine jahrelange Ausbildung, 40h plus X Arbeitszeit inklusive körperlicher Belastung ist aber halt auch ein Witz. Nach IGM Tarif bekommt man in jedem popligen Ingenieursjob locker 2,5k€ raus. In so sehr unterscheidet sich ein Bachelor vom Zeitbaufwand nicht von einer Ausbildung, und die Bezahlung währenddessen ist ja ein noch größerer Witz.
Wie du schon sagst, das eigentliche Problem ist die unendliche Gier der Unternehmen und Vermieter. Die geben einfach keinen Krümel vom Kuchen ab, also bleibt nichts für die Geringverdiener übrig.
Gier ist so simpel. Es ist komplizierter.
Der Mindestlohn ist halt auch “nur” eine staatlich festgelegte Summe, welche eine Lohnuntergrenze festlegt. Ein Unternehmen, das dir Mindestlohn zahlt, sagt dir eigentlich “Ich würde dir gerne deutlich weniger zahlen, aber das ist verboten”. Mindestlohn ist eigentlich nur für völlig unqualifizierte Tätigkeiten ohne Ausbildungsvoraussetzung etc. ok. Alles, was mehr Qualifikation benötigt, muss besser bezahlt werden. Punkt.
Nach unten treten ist halt einfacher als nach oben zu schauen.
Den Wohnungsmarkt und damit seine Mietkosten abschaffen würde das Leben so viel verbessern.
Nur so am Rande erwähnt: es gibt die Möglichkeit ein zinsfreies Darlehen vom Staat zu bekommen, wenn z.B. der Geschirrspüler kaputt ist und man einen neuen braucht (oder sowas in die Richtung). Sowas sagt einem halt keiner, außerdem ändert das natürlich nichts daran, dass das BG an sich zu niedrig ist.
Nur bringt einem ein Darlehen halt auch nichts, wenn man nicht irgendwann die Kohle sammeln kann, um es zurück zu zahlen.
Mir als Kind der 90er wurde noch von allen möglichen Leuten erzählt “Mach ja nix mit Handwerk, da knüppelst du dich nur für kleines Geld zu Tode!”.
Und plötzlich gibt es keine Handwerker mehr… Zufälle gibt’s…
Wär hät’s gedacht, der Spengler!
Ich war in den letzten Jahren auch immer überrascht, wie günstig Handwerksdienstleistungen waren. Du kannst dir für ein paar wenige Hundert Euro die ganze Bude weiß streichen lassen oder letztens hat irgendwas mit den Abfluss nicht gestimmt und das hat nur 80€ gekostet dass ich wieder gescheit duschen und meine Wäsche waschen kann. Alter nehmt einen Fuffi mehr und bezahlt eure Leute besser. Es ist doch aktuell eine Premium Zeit für das Handwerk, die Terminkalender sind prall gefüllt, dir rennen die Kunden nicht weg wenn man etwas die Preise anzieht. Zumal das beim Handwerk auch nicht immer so eine transparente Angelegenheit ist. Aber das ist nur meine privilegierte sich als Sesselfurzer mit einer vernünftigen Bezahlung, gibt’s hier vielleicht Meister mit einem eigenen Betrieb? Würde die marktwirtschaftliche Seite Mal voll interessieren :)
Und du glaubst, dass die Besitzer von Handwerksunternehmen eine Preiserhöhung nach unten durchreichen?
Ich würde es mir wünschen. Beziehungsweise ich würde es mir wünschen wenn Lehrlinge ihren Meister machen würden und mit einem eigenen Betrieb es besser machen als ihre ehemaligen alten und versoffenen Meister. Klar isses nicht leicht einen Kundenstamm aufzubauen, aber einem jungen Menschen sind doch Werkzeuge wie social Media und Webauftritte doch wesentlich zugänglicher als dem Boomermeistern dieser Welt.
Ich hab’s auf reddit schonmal gesagt und ich sags hier wieder: der grund wieso ich niemals im Handwerk arbeiten wollte ist mein Vater, seines Zeichens Dachdecker gewesen, und zu sehen wie der sich mit Rücken und Knieproblemen geqüalt hat. Hätte der noch n bisschen länger als “normaler” Dachdecker gearbeitet, statt Lehrgänge und Beratungen in dem Bereich machen zu können hät er sich vermutlich vom Dach geworfen.
Und mein Vater war eigentlich gerne aufm Dach, aber das man sich da buchstäblich kaputt arbeitet, war viel zu aktzeptiert und wurde im Grunde auch vom Chef verlangt.
Lindner und Merz sagen: Aus dem Weg Geringverdiener! Aber Geringverdiener sagen: Aus dem Weg ausbeutender Handswerksbetrieb!
~Tiefe Gedanken mit dem Tief
genau diese!
MfG Bürgergeldempfänger
Dachte zuerst, du wolltest das hochgeschätzte und absolut ehrenwerte Handwerk der Maimaierei ansprechen